Protest in Minsk: Menschen demonstrieren in der weißrussischen Hauptstadt. Sie glauben, dass das Wahlergebnis gefälscht worden ist. | Foto: dpa

Nachrichten für Kinder

Der Ruf nach Freiheit wird erstickt

Am Dienstag habe ich euch von der Wahl in Belarus, also in Weißrussland, erzählt. Und dass es dort zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Bürgern kommt, weil viele glauben, dass die Ergebnisse manipuliert worden sind. Mittlerweile ist alles noch viel schlimmer geworden. In Belarus herrscht Chaos.

Die Menschen rufen laut nach Demokratie und Freiheit in ihrem Land. Die Machthaber gehen deshalb hart gegen sie vor. Überall warten Polizisten, um Demonstrationen aufzulösen. Sie werfen Blendgranaten und Gummigeschosse. Die Granaten explodieren in einem sehr hellen Licht und machen die Menschen orientierungslos. Und die Gummigeschosse verletzen die Menschen so, dass sie erst einmal bewegungsunfähig sind.

Journalisten, die von den Ereignissen berichten, werden angegriffen und verhaftet. Zudem ist das Internet gesperrt worden, damit sich die Menschen nicht zu Demonstrationen verabreden können.

Präsident droht mit Militäreinsatz

Sollten die Bürger das Ergebnis der Wahl nicht anerkennen, will Präsident Alexander Lukaschenko das Militär einsetzen. Auch seiner Herausforderin Swetlana Tichanowskaja hat er wohl gedroht. Sie hat das Land verlassen und nun gesagt, dass sie Angst um ihren Mann und ihre Kinder habe. Viele ihrer Wahlhelfer wurden bereits festgenommen. Und Mitglieder der Wahlkommission, die bei der Auszählung der Wahlzettel nicht zu dem offiziellen Ergebnis gekommen waren, wurden entlassen. Politiker aus der ganzen Welt fordern Lukaschenko nun auf, neue Wahlen zuzulassen.