Mittendrin statt nur dabei: Die beiden Schulhunde George und James sind aus dem Unterricht am TMG nicht mehr wegzudenken. Die Kinder dürfen bei ihnen auf dem Boden arbeiten. | Foto: Ute Seichter

Thomas-Mann-Gymnasium

Vier Pfoten für bessere Konzentration

Es ist 8 Uhr, die Schulklingel läutet und die Golden Retriever George und James machen sich mit ihrer Besitzerin, der Lehrerin Ute Seichter, auf ihren Weg in den Klassenraum. George und James sind die Schulhunde des Thomas-Mann-Gymnasiums (TMG). Was hier schon Alltag ist, ist an vielen Schulen noch umstritten. Die große Frage ist: Können Schulhunde die Leistungsfähigkeit insbesondere von jüngeren Schülern verbessern oder lenken sie die Kinder eher ab?

Zunächst einmal verbreiten unsere vierbeinigen Freunde gute Laune und Ruhe. Zwei Schüler einer fünften Klasse beschreiben den Unterricht als „weniger stressig“ und „automatisch ruhiger“, wenn beide Hunde anwesend sind. Sie seien „hilfreich beim Konzentrieren“.

Positive Erfahrungen mit Schulhunden in Stutensee

Die Golden Retriever stehen den Schülern in verschiedenen Fächern zur Seite, zum Beispiel beim Erlernen der Präpositionen in Deutsch. Die Stimmung in einer Stunde mit George und James ist auch dadurch ganz anders, dass die Kinder während des Unterrichts auf dem Boden bei den Hunden sitzen dürfen. Dafür gibt es gewisse Regeln und die wichtigste ist wohl: Wer mitarbeitet, darf am Boden bleiben.

Im Fernsehen sind George und James auch schon richtige Superstars! 2017 war das ZDF zu Besuch am TMG. Später wurde der Bericht in der Kindersendung „1,2 oder 3“ ausgestrahlt. Das Kamerateam wurde von der Klasse voller Spannung und Neugierde erwartet, als es endlich da war, konnte der Vormittag beginnen. Die Klasse nahm ihre schulischen Pflichten auf und startete mit dem Unterricht. Schon nach wenigen Minuten konnte man erkennen, dass die Schüler um einiges ruhiger waren, als ohne ihre vierbeinigen Begleiter. Es kam, ein wenig zur Überraschung des Kamerateams, ein ganz „normaler“ Unterricht zustande. Alles in allem war dieser Vormittag ein schöner Beleg dafür, dass Schulhunde sehr gut in den Unterricht eingebunden werden können.

Nicht nur das ZDF hat erkannt, wie viel Potenzial Schulhunde beim Gestalten des Unterrichts haben, sondern auch mehre Zeitungen, darunter auch die BNN, berichteten darüber. Zum Beispiel schrieb die „ScienceDaily“, eine Wissenschaftszeitschrift, wie sich Hunde auch außerhalb der Schule auf eine bessere Psyche auswirken: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Therapiehundesitzungen einen messbaren, positiven Effekt auf das Wohlbefinden von Universitätsstudenten haben, insbesondere auf Stressabbau und Negativitätsgefühle.“ Mit der Einführung von Hunden in Universitäten und Schulen könnten so psychische wie auch atmosphärische Probleme gelöst werden.

Somit denken wir, dass viele Schulen von der Ausbildung von Schulhunden profitieren würden. Die flauschigen Vierbeiner sind kaum noch von unserer Schule wegzudenken.

Für die Aufgabe des Schulhundes ist jeder nervenstarke, ausgeglichene, ruhige Hund geeignet. Ein freundlicher Gesichtsausdruck und ein flauschiges Fell wirken zudem sehr ansprechend auf Kinder.