Ungefähr 43 Prozent aller Schüler in der Bundesrepublik stehen in der Schule unter Stress. Die Gründe dafür seien unterschiedlich. | Foto: detailblick-foto / Adobe Stock

Markgrafen-Gymnasium

Kein Bock auf Schule? Ein Kommentar weshalb immer mehr Schüler nicht zur Schule gehen wollen

Zu schwere Arbeiten, ungerechtfertigte Noten und Lehrer, welche meinen, über die Ferien Hausaufgaben aufgeben zu müssen: Allesamt Gründe, sich nicht mehr aktiv am Unterricht beteiligen zu wollen oder sogar in höheren Jahrgängen gar nicht mehr zur Schule zu kommen.

Ungefähr 32 Prozent aller Schüler in Deutschland haben keine Lust, zur Schule zu gehen. Das hinterlässt Spuren, die das Leben mancher Schüler für eine kurze Zeit oder sogar bis an ihr Lebensende prägen können.

Der Stress in der Schule, jeden Tag Bestleistungen zeigen zu müssen, um sich seine Zukunft nicht zu verbauen, wächst von Jahr zu Jahr. Laut einer Studie der Krankenkasse „DAK-Gesundheit“ 2017 soll jeder dritte, teilweise sogar jeder zweite Schüler, unter Stress stehen. Dies entspricht ungefähr 43 Prozent aller Schüler in der Bundesrepublik. Die Gründe dafür seien unterschiedlich. Manche Lehrer sagen, wenn man keine guten Noten schreibt, erreicht man nie etwas im Leben.

Dazu kommt, dass man neben dem Erledigen von Hausaufgaben sowie dem Lernen auf Arbeiten oder Klausuren gegebenenfalls noch Nachhilfeunterricht benötigt oder ein Referat vorbereiten muss. Außerdem treibt die Mehrheit der Schüler in ihrer Freizeit Sport oder hat ein anderes Hobby. Und der Haushalt macht sich auch nicht von alleine.

Aber das ist noch längst nicht alles. Viele Jugendliche klagen über plötzliche Kopf- und Bauchschmerzen. Die meist über 12-jährigen Schüler, die davon betroffen sind, leiden dazu oft unter Schlaf- und Appetitlosigkeit und manchmal sogar unter Magen-Darm-Problemen.

Bei dem Lernen auf kurz bevorstehende Prüfungen werden die Informationen häufig im Kurzzeitgedächtnis gespeichert. Das heißt, dass man die zuvor gelernten Aufschriebe meist wieder nach der Arbeit vergisst. Außerdem ist laut Erziehungswissenschaftler André Frank Zimpel die Stimmung, in der man sich beim Lernen befindet, entscheidend.

So kann man sich Sachen, die man in einer Lernphase, in welcher man sich wohl und fröhlich gefühlt hat, besser merken und Sachen, die man in einer emotional schlechteren Verfassung gelernt hat, nur über einen kürzeren Zeitraum oder gar nicht merken. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, aus dem man nur schwer wieder herauskommt. Dies kann dazu führen, dass man depressiv wird und außerdem physisch erkranken könnte.

Ein Kommentar von Linus Kessler, Markgrafen-Gymnasium Durlach, Klasse 8a