Bei den anderen Halt finden: In der jüngsten Show des Karlsruher Jugendzirkus „Maccaroni“ ging es um das Thema „Fallen“. | Foto: Maccaroni

Helmholtz-Gymnasium

Vorhang auf: Die große Freiheit auf der Zirkusbühne

Augen schließen, tief atmen und dann raus auf die Bühne: Die gesunde Aufregung spüre ich in meinem ganzen Körper. Als es losgeht, bin ich ganz befreit. Ich nehme jetzt nur noch mich und die anderen auf der Bühne wahr. Locker und doch hoch konzentriert spielen wir unsere Show. Am Ende tosender Applaus. Jetzt bin ich wieder zurück im Hier und Jetzt. Ich sehe all die begeisterten Gesichter im Publikum. Das macht mich stolz und glücklich

Gleichermaßen sportlich und kreativ

Seit vielen Jahren bin ich Teil des Zirkus „Maccaroni“. Einmal die Woche treffen wir uns als Jugendensemble zum Trainieren. Der Zirkus ist etwas ganz Besonderes für mich. Bei keinem anderen Hobby habe ich das Gefühl, dass so ein großes Gemeinschaftsgefühl vorhanden ist. Alle wissen, dass sie auf der Bühne aufeinander angewiesen sind. Und alle müssen sich aufeinander verlassen können. Gerade bei unserer letzten Show zum Thema „Fallen“ hat das eine große Rolle gespielt. Und das merkt man auch abseits der Bühne.

Im Training verbringen wir häufig auch einfach viel Zeit damit, uns zu unterhalten, zu lachen und zusammen zu sein. Außerdem ist es toll, dass das Sportliche mit dem Kreativen eng verbunden wird. Die Shows erarbeiten wir fast vollständig allein – vom Thema über die Nummern bis zu den Übergängen. Wir kritisieren uns gegenseitig, um das Beste herauszuarbeiten. Jeder bringt seine Ideen ein. Daran feilen wir dann gemeinsam mit unseren Trainern. Ich merke, wie sich der Zirkus weiterentwickelt. Er hat nichts mehr mit dem veralteten Klischee-Zirkus zu tun. Obwohl Jonglieren meine Paradedisziplin ist, mache ich auch andere Sachen wie Tanzen oder Akrobatik. Diese Vielfalt ist für mich einzigartig. Und wenn ich dann wieder dieses Gefühl der Freiheit und der Grenzenlosigkeit spüre, möchte ich direkt wieder auf die Bühne.