Als Jugendlicher hat Markus Fritz die baden-württembergische Meisterschaft im Kickboxen gewonnen. Von Kampfsport hätten seiner Meinung nach viele Menschen ein falsches Bild. (Symbolbild) | Foto: papa / Adobe Stock

Markgraf-Ludwig-Gymnasium

Vom schüchternen Jungen zum Meister: Wie Kickboxen mein Leben veränderte

Das Adrenalin schießt in den Körper. Die Nervosität steigt. Man konzentriert sich nur noch auf seinen Gegner und blendet alles andere aus.

„Bin ich gut vorbereitet? Hätte ich härter trainieren können? Was, wenn ich Fehler mache?“ Das sind Fragen, die mir durch den Kopf gehen. Aber genau das ist es, was ich an diesem Sport so Liebe. Es gibt nichts Besseres als im Ring zu stehen und zu kämpfen!

Viele Menschen haben ein falsches Bild von Kampfsport. Sie haben das Vorurteil, dass alle Kampfsportler gewalttätig seien und ihre Fähigkeiten zu kämpfen gegen andere einsetzen. Dies ist aber falsch. Kickboxen hat mein Leben in vielen Bereichen positiv verändert.

Fitness verbessert sich durch regelmäßiges Training

Ich erinnere mich noch an mein erstes Training. Die Geräusche von Schlägen und Tritten hallten durch den Trainingsraum. Überall neue Gesichter, Geräusche und Gerüche. Es war eine überwältigende und ungewohnte Erfahrung, die mich überforderte. Auch waren die Bewegungen und Übungen anfangs ungewohnt und schwierig, aber mein Trainer war geduldig und half mir.

Es dauerte eine Weile, bis ich mich an die Belastung im Training gewöhnt hatte, aber mit der Zeit und mit regelmäßigem Training verbesserte sich meine körperliche Fitness und ich verfeinerte meine Technik. Obwohl ich zu Beginn skeptisch und unsicher war, blieb ich dran und machte Fortschritte.

Dadurch, dass ich körperlich stärker wurde, gewann ich mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, da ich weiß, dass ich mich im Notfall verteidigen kann. Des Weiteren geht es mir mental so gut wie noch nie, da ich den Stress vom Alltag beim Training abbauen kann.

Während des Trainings kann ich den Alltag hinter mir lassen und mich nur auf den Sport konzentrieren. Ich lernte mich selbst besser kennen und meine Gedanken und Emotionen zu kontrollieren. Darüber hinaus erfordert Kampfsport Disziplin und Selbstbeherrschung.

Nicht jeder hat die Disziplin vier Mal in der Woche ins Training und am Wochenende joggen zu gehen. Viel Zeit, sich mit Freunden zu treffen und etwas in der Stadt zu unternehmen, bleibt da nicht mehr.

Natürlich habe ich selbst auch solche Tage, an denen ich keine Lust habe zu trainieren. Aber Disziplin und Durchhaltevermögen kann man erlernen und auch auf andere Lebensbereiche, wie beispielweise die Schule, übertragen und davon profitieren.

Laut Studie verbessern sich durch Kampfsport schulische Leistungen

Kickboxen hat mir gezeigt, dass man alles erreichen kann, wenn man hart arbeitet und sich auf seine Ziele konzentriert. Der Sport motiviert mich und hilft mir, mich auf meine Ziele im Leben zu konzentrieren. Dieser Sport ist für mich eine Lebenseinstellung geworden und erfüllt mich!

Im Rahmen einer Studie des Zentrums für Gesundheit (ZfG) der Deutschen Sporthochschule Köln wurde die schulische Leistungsfähigkeit von verschiedenen Sportlern untersucht. Kampfsport schnitt mit am besten ab, noch weit vor Tennis und Fußball.

Die Studie ergab, dass sich die schulischen Leistungen von Kindern, die eine Kampfsportart erlernen, deutlich verbessern. Zudem werden Mädchen selbstsicherer und können sich besser verteidigen.

Markus Fritz, Markgraf-Ludwig-Gymnasium, Klasse 9c