Junge Lebensretter: Zwei Schülerinnen von der Anne-Frank-Schule Rastatt berichten von der Ausbildung zum Rettungsschwimmer. | Foto: Asier/ Adobe Stock

Anne-Frank-Schule Rastatt

Nach der Schule? Leben retten!

Mindestens 299 Menschen seien in Deutschland ertrunken – und das allein im vergangenen Jahr. Veröffentlicht hat diese Zahl die Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft (DRLG), der größten Wasserrettungsorganisation der Welt. Um Ertrinken zu verhindern, bilden die Ortsgruppen deutschlandweit stetig neue Rettungsschwimmer aus. So auch in Mittelbaden. Dort werden Kinder und Jugendliche zu sicheren Schwimmern ausgebildet, die im Notfall nicht nur sich selbst, sondern auch andere aus dem Wasser retten können. Nach der Schule treffen sie sich zum Training im Hallenbad, bei dem sie Techniken wie Schleppen und Transportieren in Kleidung oder das Streckentauchen üben.

Zudem bereiten sich die Älteren auf ihren ehrenamtlichen Einsatz im Wasserrettungsdienst vor. Neben der fachspezifischen Ausbildung in der Strömungsrettung, im Bootswesen oder dem Tauchen spielt der Spaß eine große Rolle. So schließt man schnell neue Freundschaften und lernt, als Team effizient zusammenzuarbeiten.

Die Sicherheit steht an erster Stelle

Trotz der Faszination für das Element Wasser sollte niemand die Gefahr aus den Augen verlieren. Die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer und Wasserretter müssen jederzeit auf ihre eigene Sicherheit achten, um weiter andere Menschen retten zu können. Damit der Einsatz der Jugendlichen erfolgreich ist, umfasst die Ausbildung auch den Sanitätsschein und regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse.

Bei diesem Hobby lernen die Schüler viel mehr als nur Schwimmen. Sie lernen Leben zu retten, ihre Ausdauer zu trainieren, in Stresssituationen bedacht zu handeln und sich in einer Gemeinschaft zurechtzufinden. Neben Schule und Ausbildung bietet die DLRG bei unterschiedlichen anderen Aktivitäten wie Filmabenden oder auch der Hüttenwoche einen Ausgleich, um dem Alltag zu entkommen.

Nachwuchs wird dringend gesucht, denn es gibt einen Mangel an Rettungsschwimmern, etwa durch den coronabedingten Mitgliederschwund. Dieser stellt ein zunehmendes Problem für die Badegäste dar. Auch das mangelnde gesellschaftliche Interesse an der Wasserrettung, fehlende Kapazitäten in Kursen sowie die Schließung öffentlicher Bäder tragen dazu bei.

Rettungsschwimmen ist mehr als ein Hobby. Es ist vielmehr eine Leidenschaft und Hingabe an den Sport. Zusätzlich öffnet sich den jungen Erwachsenen durch die Qualifikation als Rettungsschwimmer die Möglichkeit, in Bädern und öffentlichen Badestellen für die Sicherheit anderer zu sorgen. Somit gehen sie mit einem guten Beispiel voran.