Wie die Abläufe bei einem echten Feuerwehreinsatz sind weiß Benito Lehr bereits jetzt schon. Bis er selbst in die aktive Einsatzmannschaft kommt wird es aber vermutlich noch etwas dauern. (Symbolbild) | Foto: Rico Löb / Adobe Stock

Realschule Linkenheim

“Gott zu Ehr, dem Nächsten zur Wehr”: Meine Erfahrungen bei der freiwilligen Feuerwehr

Ein Samstag im Januar. Es ist 10.16 Uhr. Bei der Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr kommt ein Alarm rein. “Whiuuuu whiuuuu” tönt es im ganzen Gerätehaus. Die Tore der Fahrzeughalle öffnen sich schon automatisch. Wo es hingeht? Das weiß man noch nicht.

Nach und nach kommen die Jugendlichen in die Fahrzeughalle gerannt. Es ist Berufsfeuerwehrtag bei der Freiwilligen Feuerwehr. Ihre Uniformen hängen schon bereit. Schnell werden die normalen Schuhe ausgezogen, dann schnell in die Hose geschlüpft.

Die Feuerwehrstiefel angezogen, die Jacke übergeworfen, den Helm und die Koppel geschnappt. Los geht´s! Jeder Jugendliche hat seinen festen Platz auf den verschiedenen Feuerwehrfahrzeugen. Mein Platz ist heute auf der Drehleiter. Sobald der Letzte auf dem Fahrzeug sitzt und alle Türen geschlossen sind, beginnt die Einsatzfahrt.

Feuerwache hat insgesamt acht Einsatzfahrzeuge inklusive Drehleiter

So ähnlich läuft es bei jeder Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr ab. Seit ich zehn Jahre alt bin, bin ich dabei, mittlerweile in Gruppe Eins und kann nächstes Jahr in die aktive Einsatzmannschaft übernommen werden. Hierzu muss ich allerdings erst den Grundlehrgang absolvieren.

Alles, was ich über die Feuerwehr weiß, habe ich in den letzten sechs Jahren immer mittwochs in der Jugendfeuerwehr gelernt. Unsere Feuerwache hat insgesamt acht Einsatzfahrzeuge. Neben den fünf Löschfahrzeugen besitzen wir einen Gerätewagen (GW) und eine Drehleiter (DL). Aber auch zwei Mannschaftstransportwagen (MTW) und zwei Boote gehören zu unserem Fuhrpark.

Ja, die Feuerwehr fährt auch auf den Rhein. Je nach Einsatzstichwort rücken dann die entsprechend benötigten Fahrzeuge aus, denn jedes Fahrzeug ist unterschiedlich beladen. Für einen Verkehrsunfall benötigt man beispielsweise hydraulische Rettungsgeräte. Diese sind nur auf zwei der Fahrzeuge verladen.

Motto lautet: Motto: Einer für alle, alle für einen – Gott zu Ehr, dem Nächsten zur Wehr

In der Jugendfeuerwehr lernen wir die Gerätschaften wie Kleinlöschgeräte, tragbare Leitern und Beleuchtungsgeräte kennen. Aber auch den richtigen Funk und das Antreten und die Sitzordnung lernen wir. Vor kurzem hatten wir das Thema Lasten ziehen. Das war superspannend.

Unser Unimog hat eine Seilwinde, mit der wir sechs Tonnen schwere Betonpfeiler ziehen können. Echt beeindruckend. Aber auf unserem Dienstplan stehen auch Themen wie Knoten, Stiche und Erste Hilfe.

Die Feuerwehr ist also sehr vielseitig, genau das macht mir Spaß. Es ist eine Mischung aus Action und Adrenalin, aber man tut auch gleichzeitig etwas Gutes und kann Leben retten. Diese Kombination gefällt mir. Frei nach dem Motto: “Einer für alle, alle für einen – Gott zu Ehr, dem Nächsten zur Wehr.”

Benito Lehr, Realschule Linkenheim, Klasse 9a