Menschen haben viele Hobbys. Die einen spielen gerne Fußball, andere lesen gerne Bücher oder Comics. Ich für meinen Teil schaue gerne Filme, aber nicht um der Filme willen, sondern auch, da mich die Musik und deren Einsatz zur Verstärkung des Ambiente interessiert. Viele registrieren die Musik nur unterbewusst, was aber auch meist so gewollt ist. Wie das funktioniert, möchte ich im Folgenden erläutern.
Bei Filmmusik gibt es im wesentlichen vier Techniken. Das Underscoring, auch Mickey-Mousing genannt, wird vor allem in Cartoons verwendet und zeichnet sich dadurch aus, dass die Musik einen direkten Bezug zum Gezeigten hat. Dies kann sich in zwei Formen ausdrücken.
Die erste Form wird so verwendet, dass die gezeigten Aktionen direkt in die Musik übernommen werden. Wenn zum Beispiel ein Charakter eine Treppe hinaufläuft, könnte man dies in der Musik mit zeitlich zu den Schritten passenden, stetig höher werdenden Tönen ausdrücken.
Die zweite Variante ist, wenn die Musik zu dem Ort passt. Damit meine ich, dass die Musik ein Klischee widerspiegelt, als beispielsweise ein Akkordeon im Bezug mit Paris oder ein Dudelsack in Bezug zu Schottland.
In “Star-Wars”-Filmreihe wurden häufig Leitmotive verwendet
Bei der Leitmotiv-Technik werden bestimmten Personen, Gruppierungen oder Orten bestimmte Themen in der Musik, welche je nach Situation variieren können, zugeordnet. Ein Beispiel hierfür findet sich in den Filmen der „Star Wars“-Reihe, bei denen häufig Leitmotive verwendet werden.
Unter Mood-Technik versteht man, wenn die Musik sich nicht direkt auf die Aktionen, sondern auf die Gefühle der Charaktere bezieht. Sie ist sehr häufig, da sie einfach einzusetzen ist und eine gute Grundlage liefert, die mit einer der anderen Techniken genauso gut kombiniert werden, wie sie alleine stehen kann.
Bei der Kontrapunktierung stehen Charakter beziehungsweise Handlung der Musik gegenüber, sind also Gegensätze. Ein Beispiel hierzu wäre ruhige, entspannte Musik zu einer Kampfszene.
Faszination wie Gehörtes und Gezeigtes ineinandergreifen
Meiner Meinung nach ist die am schwierigsten einzusetzende dieser Techniken das Underscoring, da dieses in unserer Welt eine bereits erwähnte Verbindung zu Cartoons hat.
Dies führt dazu, dass Musik, die dieser Technik folgt, immer ironische beziehungsweise nicht ernst gemeinte oder komödiantische Gefühle in uns weckt. Daher ist es aus meiner Sicht die Königsdisziplin, ein Underscoring bei einem ernsten Film zu verwenden. Ähnlich ist es bei der Kontrapunktierung.
Die Mood-Technik ist, zusammen mit der Leitmotiv-Technik, die Methode, die in der heutigen Zeit am meisten verwendet wird. Für mich kommt die Faszination daher, wie Gehörtes und Gezeigtes unterschwellig ineinandergreifen.
Jonas Janson, Bismarck-Gymnasium Karlsruhe, Klasse 9b