Seit Jahrtausenden leben Menschen im ursprünglichsten aller sozialen Verbände zusammen – der Familie. Menschen finden in Familien Schutz, Anteilnahme, Fürsorge und Sicherheit. Rollenverteilungen waren klar geregelt: Die Mutter gehörte an den Herd, der Vater ging zur Arbeit. Er sorgte für die wirtschaftliche Existenz der Familie.
Heute ist jedoch vieles anders. Familien haben sich verändert. Die Erziehung, das Eltern-Kind-Verhältnis sowie die althergebrachte Rollenverteilung haben sich gewandelt. Oder etwa doch nicht?
Wir sind vier 14-jährige Mädchen und leben mit unseren Familien in Karlsruhe. Eine von uns wohnt mit ihren drei Geschwistern und ihrem alleinerziehenden Vater in einer großen Wohnung. Die Familienmitglieder haben ein gutes Verhältnis zueinander. Sie unterstützen sich und sind immer füreinander da, falls jemand Probleme hat.
Unterschiedliche Familienmodelle
Die Zweite von uns lebt mit ihrer Familie in einer Drei-Zimmer-Wohnung. Alle aus der Familie sind unternehmungslustig und oft draußen unterwegs. Sie lieben sich und halten immer zusammen. Die Dritte wohnt ebenfalls mit ihrer Familie zusammen.
Ihre Eltern sind glücklich verheiratet, mit ihrem großen Bruder versteht sie sich gut. Mit allen Verwandten trifft sich die Familie einmal jährlich im Heimatland Bosnien. Und die Vierte lebt glücklich und zufrieden mit ihrer Schwester sowie der alleinerziehenden Mutter zusammen. Zu ihrem Vater hat sie auch Kontakt. Ihn besucht sie oft.
Mag sein, dass sich das lange Zeit vorherrschende Vater-Mutter-Kind-Familienmodell immer mehr auflöst und sich zugunsten anderer Konstellationen verändert. So erleben wir es zum Teil selbst. Dies muss aber keineswegs schlechter sein. Das kann vielmehr für eine sich wandelnde Gesellschaft bereichernd sein. Denn so unterschiedlich unsere vier Familien auch sein mögen, in allen können wir das finden, was eine Familie seit jeher ausmacht: Zusammenhalt, Vertrauen und Liebe.