Auf einem Containerschiff werden Tausende von Tonnen an Gewicht über die Weltmeere gesteuert. Bunte Container übereinander gestapelt mit Waren fahren von Land zu Land und von Kontinent zu Kontinent.
Kapitäne und Offiziere, die auf den Schiffen arbeiten, müssen die Ozeanriesen sicher durch das Wasser steuern. Bisher ist das ein typischer Männerberuf. Die 32-jährige Svea Harder aus Hamburg ist eine große Ausnahme. Sie ist Erste Offizierin auf einem Containerfrachter.
Ein Jahr vor ihrem Abitur ist sie bereits von Spanien bis nach Kolumbien auf einem Schiff mitgefahren. Eigentlich wollte sie Grundschullehrerin werden. Nach einem Praktikum auf einem Schiff fing sie Feuer und das Thema ließ sie nicht mehr los.
Arbeit auf der Brücke
Svea Harder kommt aus einer Kapitänsfamilie. Bereits ihr Vater und ihr Großvater waren Kapitäne. Als Kind begleitete sie ihren Vater oft. Nach einem Studium der Nautik (Nautik = alles, was die Schifffahrt betrifft) und einer Ausbildung zur „nautischen Offiziersassistentin“ war sie mit 30 Jahren „Erste Offizierin“, so die genaue Berufsbezeichnung.
Offiziere kommen im Schiffsrang gleich nach den Kapitänen. Damit man sie als Offizierin erkennt, hat Svea Harder drei gelbe Streifen auf den Schultern ihrer blauen Uniform eingenäht.
Svea Harder kümmert sich um die Ladungen der Container, sie ist für die Sicherheit zuständig und sie leitet ihre Kollegen auf Deck an. Außerdem ist sie Stellvertreterin des Kapitäns. Ihr Arbeitsplatz ist ungefähr 50 Meter über dem Deck, auf der „Brücke“, wie man diesen Bereich eines Schiffes nennt. Wenn Svea Harder eines Tages einen vierten Streifen bekommt, dann ist sie Kapitänin. Bis dahin dauert es allerdings noch ein bisschen.