Bei einer Pressekonferenz: Swetlana Tichanowskaja ruft aus dem Exil in Litauen ihre Landsleute dazu auf, sich nicht einschüchtern zu lassen. | Foto: dpa

In Belarus kehrt keine Ruhe ein

 

Auch drei Wochen nach der Wahl in Belarus kommt es in dem Land immer wieder zu schlimmen Szenen. Die Menschen gehen auf die Straße und demonstrieren gegen ihren Präsidenten und dieser lässt viele von ihnen einfach festnehmen. Alexander Lukaschenko erlaubt es nämlich nicht, dass man ihn und seine Politik kritisiert. Und er erlaubt auch nicht, dass man seine Wiederwahl nicht akzeptiert.


Dabei kommen immer mehr Fakten ans Tageslicht, die beweisen, dass bei der Präsidentschaftswahl tatsächlich geschummelt wurde. Die Wahlzettel wurden wohl falsch ausgelesen und die Zettel mit den Stimmen für seine Herausforderin Swetlana Tichanowskaja einfach unterschlagen. Wahlhelfer, die dies bestätigen, landen im Gefängnis.

Kurz nach der Wahl wurde Swetlana Tichanowskaja bedroht und sie verließ aus Angst um ihre Kinder das Land. Ihr Mann sitzt bereits im Gefängnis, er hatte zunächst gegen Lukaschenko antreten wollen.

20 Jahre Angst

Swetlana Tichanowskaja meldet sich nun zu Wort, weil sich die Lage in ihrer Heimat nicht beruhigt. Sie erhebt Anspruch auf das Amt von Alexander Lukaschenko. Sie sagt, dass sie die vom Volk gewählte Präsidentin sei und nicht mehr zusehen wolle, dass die Bürger unterdrückt werden. „Wir leben seit 20 Jahren in Angst, es ist genug“, so ihre Worte.

Politiker in anderen Ländern geben ihr Recht. Auch sie erkennen die Wahl öffentlich nicht an und wollen, dass Alexander Lukaschenko mit ihnen bespricht, wie es weitergehen soll. Doch dieser schweigt und lässt die Polizei für ihn handeln. Immer mehr Demonstranten werden dabei verletzt.