Um Handball wie Sara Nowak als Leistungssport zu betreiben, muss man sich bei einer sogenannten Sichtung bewähren. | Foto: Dziurek / Adobe Stock

Fichte-Gymnasium

Wie sich Handball entwickelt hat und wie der Sport betrieben wird

Von Handball als Sportart haben die meisten schon gehört, aber welche Geschichte hat der Sport und wie genau spielt man das?

Handball ist eine weltweit verbreitete Sportart, die es schon viele Jahre gibt, dennoch ist sie lange nicht so bekannt wie Fußball. 1915 wurde sie in Dänemark erfunden, damals hieß sie noch Torball. Ursprünglich war es eine Sportart für Frauen, da Fußball als zu brutal betrachtet wurde.

Der Mannschaftssport übernahm Elemente aus mehreren verschiedenen Sportarten und wurde auf einem fußballfeldgroßen Rasen mit einem Torwart und zehn Feldspielern gespielt. Das Spiel war sehr langsam, passiv und es wurde ohne Tricks gespielt. Außerdem gab es keinen Körperkontakt. Von 1967 bis 1973 gab es sogar eine Feldhandball-Bundesliga.

Ein paar Jahre später wurde Feldhandball wegen seiner Abhängigkeit vom Wetter unpopulär. Deshalb führte ein skandinavisches Land als erstes das Spielen in der Halle ein und dieser Hallenhandball verbreitete sich schnell weltweit, auch weil es wegen des ebenen Bodens weniger Verletzungen gab.

Mit der Verkleinerung des Spielfeldes wurde das Spiel zudem schneller und trickreicher. Die Spieleranzahl wurde auf sieben Spieler verringert, auch die Regeln wurden angepasst. Früher war der Ball so groß wie ein Fußball, heutzutage gibt es auf die Altersgruppen angepasste Ballgrößen.

Beim Handball dürfen die Spieler beliebig oft ein- und ausgewechselt werden

Der Ball darf nur mit der Hand gespielt werden. Wenn der Ball den Fuß berührt, gibt es für die andere Mannschaft einen Freiwurf. Außerdem dürfen mit dem Ball in der Hand nur drei Schritte gemacht werden und der Ball darf zudem nur 3 Sekunden in der Hand gehalten werden – dadurch ist das Spiel sehr schnell und abwechslungsreich.

Ein Spiel dauert zweimal 20 bis 30 Minuten, abhängig vom Alter. Zwischen den Halbzeiten gibt es eine zehnminütige Pause und das Spiel kann durch sogenannte Team-Time-Outs für eine Minute unterbrochen werden. Es gewinnt die Mannschaft, die mehr Tore als die andere Mannschaft wirft.

Ersatzspieler warten bis zum Einwechseln durch den Trainer auf der Auswechselbank. Im Handball darf man beliebig oft Spieler wechseln. Das Spielfeld ist 40 Meter lang und 20 Meter breit und besteht aus zwei gleichen Hälften. Wenn der Ball außerhalb des Spielfeldes gerät, gibt es einen Einwurf.

Auf beiden Hälften gibt es vor dem Tor im Abstand von sechs Metern einen Halbkreis, der beim Wurf nicht übertreten werden darf. Weiter in Richtung Spielfeldmitte befindet sich die Neun-Meter-Linie, ebenfalls als Halbkreis. Außerhalb dieses Bereichs müssen alle angreifenden Spieler bei einem Freiwurf stehen, und die Abwehr muss zum Ball drei Meter Abstand halten.

Sobald der Freiwurf ausgeführt wurde, darf die abwehrende Mannschaft wieder auf den Gegenspieler zugehen und versuchen, sich den Ball zu holen. Bei einem Foul gibt es meistens einen Freiwurf, bei schwereren Fouls kann der Schiedsrichter mit Karten auch noch andere Strafen vergeben, ähnlich wie beim Fußball.

Schülerin nimmt bei internationalem Handballturnier in Schweden teil

Man kann Handball auch als Leistungssport spielen, so wie Sara. Um in einen Leistungskader zu kommen, muss man sich bei einer sogenannten Sichtung bewähren. Die Leistungskadertrainer wählen die besten Spieler aus und diese bilden dann eine Auswahlmannschaft.

Man spielt darin zusätzlich zu den Einsätzen in der eigenen Vereinsmannschaft. Mit einer Kadermannschaft hat man dann zusätzliche Trainingseinheiten und Turniere oder Spiele gegen andere Auswahlmannschaften, auch im Ausland. Sara war beispielsweise mit ihrer Auswahlmannschaft (Team Baden) in Lund Schweden und nahm am weltgrößten internationalen Handballturnier teil.

Dort spielten Mannschaften aus über zehn Ländern, und man konnte schöne Erinnerungen fürs Leben sammeln. Natürlich hat man auch Spaß, wenn man es nicht als Leistungssport betreibt. Im Verein hat man meistens zwei- bis dreimal in der Woche Training und am Wochenende meistens ein Spiel.

Wir persönlich finden Handball super als Ausgleich zur Schule und zum Alltag. Außerdem ist dieser Teamsport auch gut, um Freundschaften zu schließen. Es ist ein sehr fairer Sport. Wir persönlich finden Handball besser als Fußball, da es spannender ist und mehr Tore geworfen werden als im Fußball.

Einige denken, dass Handball ein verletzungsgefährlicher Sport ist. Das stimmt aber nicht, denn wenn beide Teams fair spielen, führt es höchstens zu leichten Schürfwunden oder Prellungen – wie in anderen Sportarten auch.

Sara Nowak und Julian Zörrer, Fichte-Gymnasium Karlsruhe, Klasse 9c