Seit „die militante Veganerin“ durch TikTok bekannt geworden ist, hat die Diskussion über den völligen Verzicht auf tierische Produkte zugenommen. Die Influencerin setzt sich für eine vegane Ernährung und den Schutz von Tieren ein.
Auf der einen Seite hat sie gerade Jugendliche motiviert, ihre Essgewohnheiten zu hinterfragen und sich zu informieren. In den Kommentaren unter ihren Videos schreiben viele, sie habe sie dazu gebracht, vegan zu leben. Auf der anderen Seite wird die Influencerin für ihre Social-Media-Präsenz scharf kritisiert.
Seitdem ich vor acht Monaten angefangen habe, vegan zu leben, werde ich oft mit der Aktivistin in Verbindung gebracht und höre Fragen und Kommentare wie: “Ist das nicht furchtbar schwer?” – “Also vegetarisch verstehe ich ja noch, aber vegan?” – “Was isst du denn überhaupt noch?” Manche Bemerkungen sind sogar verletzend.
Produktpalette an veganen Lebensmitteln wird immer mehr erweitert
Dennoch habe ich gute Gründe dafür, bei meiner Ernährung, Lebensweise und ethischer Einstellung zu bleiben. Überwiegend mache ich dadurch positive Erfahrungen.
Beim Einkaufen ist mir aufgefallen, dass sich die Produktpalette von veganen Lebensmitteln stets erweitert und einem zunehmend mehr Möglichkeiten geboten werden. Auch finde ich sowohl online als auch in verschiedenen Kochbüchern immer mehr gesunde vegane Rezepte, die man leicht nachkochen kann.
Trotz der Behauptung, dass vegane Menschen kaum etwas essen könnten, ist tatsächlich das Gegenteil der Fall: Morgens starte ich den Tag gerne mit Hafer-Pancakes, die ich mit veganer Nuss-Nugat-Creme und Beerenmarmelade genieße.
Gnocchi mit Grillgemüse und selbstgemachtem Pesto sind mein Lieblingsmittagessen. Als Snack mag ich gerne Apfelringe in veganem Blätterteig. Eine vegane Quiche mit Hummus und Gemüse ist eine leckere Abend-Mahlzeit.
Wichtig ist, Mitmenschen mit Toleranz und Akzeptanz zu begegnen
Es kam auch vor, dass man meinte, ich solle in meinem Alter nicht vegan leben, da mein Körper noch in seiner Entwicklungsphase sei. Allerdings ist dieses Argument leicht zu entkräften, da eine ausgewogene und vollwertige vegane Ernährung schon im Kindes- und Jugendalter den Grundstein für eine gesundheitsfördernde Ernährungsweise legt und das Risiko für ernährungsbedingte Krankheiten senkt.
Voreilige Schlüsse und Verallgemeinerungen können vermieden werden, wenn wir uns informieren. Wichtig ist, unseren Mitmenschen mit Toleranz und Akzeptanz zu begegnen und Verständnis für deren Einstellungen und Lebensweise zu zeigen.
Statistisch gesehen ernährten sich 2021 laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zehn Prozent der deutschen Bevölkerung vegetarisch und zwei Prozent vegan – Tendenz: steigend.
Janka Hugelmann, Europäische Schule Karlsruhe, Klasse 8b