Leichtathletik ist ein alter Sport, der aber auch heute noch viel Popularität genießt. Mit dem Vorstandsvorsitzenden des Leichtathletikvereins „SCL Heel Baden-Baden“ Bernd Hefter haben wir gesprochen, um mehr über den Sport und den Verein zu erfahren:
Wie kamen Sie zur Leichtathletik und zur Gründung des Vereins?
Bernd Hefter: In meiner Jugend habe ich viele Sportarten ausprobiert. Angefangen hat meine sportliche „Karriere“ mit Turnen, dann Trampolin, weil mein Englisch-Lehrer gleichzeitig Volleyball-Trainer war, ging ich also auch noch ins Volleyball-Training. Schließlich kam ich, wie fast alle Jungs aus meinem Freundeskreis, zum Fußball.
Dass ich kein Uwe Seeler werde, hat mein Trainer schneller erkannt als ich. Meine Schüsse endeten regelmäßig neben dem Tor. Dann hat mein Vater Leichtathletik vorgeschlagen.
Das hat Spaß gemacht, vor allem das Laufen, obwohl ich zunächst die anderen nur von hinten gesehen habe. Irgendwann hat sich das geändert und es kamen Kreismeister-Titel und Urkunden ins Haus.
2005 war die Leichtathletik-Abteilung des SC Baden-Baden dann so groß, dass die Ausgliederung Sinn machte, so wurde 2005 der SCL Baden-Baden e.V. als eigenständiger Leichtathletik-Verein gegründet. Der Aufwand einen eigenen Verein zu bauen war, wie ich dann gemerkt habe, nicht gering.
Man muss Menschen gewinnen, die Lust haben mitzuarbeiten, und zwar für viele Bereiche wie Finanzen, Training, Pressearbeit, Mitgliederverwaltung, Wettkampfplanung und so weiter, die Verantwortung übernehmen. Anfangs habe ich alles alleine gemacht, dann aber schrittweise Aufgaben delegiert.
Was macht Leichtathletik so besonders?
Hefter: Das Besondere an der Leichtathletik ist auch ihr Nachteil: Leichtathletik ist kein Mannschaftssport. Jeder rennt und kämpft für sich.
Aber man kann trotzdem einen faszinierenden Teamgeist entwickeln und großartige Emotionen freisetzen. Der Sport lebt von Emotionen und vom Willen der Athleten sich zu verbessern. In der Leichtathletik sind diese Verbesserungen immerzu messbar.
Die besten Ergebnisse werden mit Leichtigkeit nach hartem Training erzielt und dann gewinnt der Sport an Glanz und Eleganz. Daran täglich im Training zu arbeiten, ist eine lohnende Herausforderung.
Muss man Talent haben, um gut zu sein?
Hefter: Nein – der untalentierteste unserer Sportler hat es am weitesten gebracht. Carl Dohmann lief den gleichaltrigen Jungs immer hinterher.
Aber er hat es mit unglaublicher Willenskraft geschafft, sich nicht nur im Verein, im Badischen oder in Deutschland nach vorne zu arbeiten.
Er ist heute einer der weltbesten Geher und hat bereits an zwei Olympischen Spielen und fünf Weltmeisterschaften teilgenommen und hat mehrere deutsche Meistertitel.
Was zeichnet den Verein aus?
Hefter: Wir sind ein Generationenverein – von fünf bis 95 Jahre. Tatsächlich sind die jüngsten Sportler gerade vier, der Älteste 90. Für alle wollen wir eine sportliche und gesellschaftliche Heimat bieten.
Dazu kommt: Leichtathletik-Training organisieren ist wie eine Matrix aufbauen, die verschiedensten Disziplinen Laufen, Werfen, Springen sind mit den erwähnten Altersgruppen in Einklang zu bringen.
Wir müssen also für verschiedene Altersgruppen und sportliche Interessen jährlich neue Cluster bilden. Für den Vorstand und die Trainer alle Jahre eine Herausforderung.
Wir bieten also Kinder-Schüler-Jugendsport, Lauftraining, Gesundheitssport, Breiten- und Seniorentraining, Reha-Sport auf Rezept, Krafttraining und Hochleistungssport alles unter dem Dach des SCL Heel.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft des SCL Heel?
Hefter: Fröhliche Menschen, die Lust haben an einer faszinierenden Sache mitzuarbeiten. Alles Weitere stellt sich dann von allein ein. Wir sind schließlich Leicht–athletik.
Leonidas Tougaard und Justin Naßl, Gymnasium Hohenbaden Baden-Baden, Klasse 9a