Er ist erst 22 Jahre alt und doch ein ganz wichtiger Teil der Protestbewegung in Belarus. Dabei lebt Stepan Putilo rund 500 Kilometer weit weg von den schlimmen Ereignissen in seinem Heimatland. Der Blogger arbeitet in Warschau in Polen, stammt aber aus Belarus.
In Polen hat er sich mit anderen Menschen, die sich für die Freiheit in Weißrussland einsetzen, zusammengetan und den Informationskanal „Nexta“ gegründet. Diesen kann man über das Handy auf der App Telegram abonnieren.
Der Name bedeutet auf Deutsch „jemand“ und steht für jeden einzelnen Menschen in Belarus, der eine Geschichte darüber erzählen möchte, was er gerade in Belarus erlebt. Und das sind im Moment ganz schön viele.
Es werden Videos und Fotos hochgeladen, die zeigen, was im Land passiert und mit welch harter Hand Präsident Alexander Lukaschenko gegen die Demonstranten vorgeht. Er akzeptiert nicht, dass die Menschen ihn nicht mehr als Regierungschef haben möchten und ihre Meinung frei sagen wollen.
An geheimen Ort
Die Veröffentlichungen auf Telegram zeigen, wie die Menschen friedlich an Straßen stehen oder wie sie laut rufend durch die Straßen ziehen. Sie zeigen aber auch Fotos von den Verletzungen, die Polizisten den Protestierenden zugefügt haben. Und sie zeigen, wie Polizisten Demonstrierende in Transporter schleifen, um sie wegzubringen.
Dass diese Bilder gezeigt werden können, liegt daran, dass Stepan Putilo so weit weg ist. Er arbeitet mit anderen Bloggern an einem geheimen Ort, die Polizisten können ihn daher nicht festnehmen.