Er zählt zu den berühmtesten Streetart-Künstlern der Welt, sein Name ist nicht kompliziert. Er nennt sich kurz: „JR“.
Streetart bedeutet „Kunst auf der Straße“. Also Kunst, die nicht im Museum hängt. JRs Werke findet man in Straßen überall auf der ganzen Welt. Er hat viele Länder bereist, in Europa, Afrika und Asien. Dort fotografiert er immer Menschen in Nahaufnahme und in Schwarzweiß.
JR will diejenigen zeigen, denen es nicht so gut geht, die ungerecht behandelt oder ausgegrenzt werden. Oder die am Rande der Gesellschaft in Armut leben.
In den Armenvierteln Brasiliens hat JR zum Beispiel Frauen fotografiert. Er hat die Bilder dann als Riesenposter in der Großstadt Rio de Janeiro aufgehängt. Oder besser gesagt: aufgeklebt.
In den heruntergekommenen Vororten von Paris fotografierte JR die Jugendlichen, die unter schlimmen Umständen dort leben. Er druckte die Bilder aus und kleisterte sie in den vornehmen Vierteln der französischen Hauptstadt an die Hauswände. Ein beliebtes Motiv des Künstlers sind überdimensional große Augen, die einen von Hausfassaden anblicken.
Fotografie und Graffiti
JR nennt sich selbst „Photograffer“. Eine Mischung aus den beiden Wörtern Fotograf und Graffiti. Denn angefangen hat der Franzose als Graffiti-Sprayer und besprühte verbotenerweise Wände. Irgendwann begann er, Fotos von seinen unerlaubten Kunstwerken zu machen. Daraus entstand die Idee, nicht mehr Bilder an die Wand zu sprühen, sondern Wände und Mauern mit großformatigen Fotos zu „tapezieren“. Seine Kunst war auch schon in Baden-Baden zu sehen.