Wir lieben Tiere. Und wenn mit dem zwei- oder vierbeinigen Liebling, egal ob klein oder groß etwas ist, gehen die Deutschen zum Tierarzt. Was für uns Pferde sind, sind für die Menschen in Saudi-Arabien Kamele. Sie lieben die Höckertiere und zahlen für sie auch jede Menge Geld. Sie betrachten die Kamele aber nicht als Haustiere.
Kamele werden auf Rennbahnen eingesetzt, hohe Preisgelder werden dort gezahlt. Die Tiere werden aber auch für den Verzehr gezüchtet, und einige helfen bei der Arbeit. Zudem nehmen Kamele an Schönheitswettbewerben teil. So wird jedes Jahr die „Miss Kamel“ gesucht. Der Besitzer des schönsten Tiers bekommt viel Geld und Anerkennung. Kein Wunder also, dass die Kamele bestens versorgt werden.
Damit die Tiere auch die perfekte medizinische Betreuung erhalten, gibt es in Katar und Dubai – also in der Nachbarschaft von Saudi-Arabien – schon länger zwei Tierkliniken, die speziell auf Kamele abgestimmt sind. Saudi-Arabien hat jetzt aber auch eine eigene Klinik: Im Landesinnern befindet sich nun das weltgrößte Zentrum für die medizinische Betreuung von Kamelen sowie für Forschung.
Sehr wertvoll
Rund 70.000 Quadratmeter ist das Klinikareal groß, das entspricht etwa zehn Fußballfeldern. Es hat mehrere Operationssäle, Boxen und ein Medikamentenlager. Das große Zentrum ist nötig, da es in Saudi-Arabien immer mehr Kamele gibt. Und die Tiere werden immer teurer.
Angeblich hat der Kronprinz von Dubai, Scheich Hamdan bin Mohammed, schon vor vielen Jahren auf einer Auktion eine Stute für 1,2 Millionen Euro gekauft. Ein paar Jahre später zahlte ein Händler für ein Tier 2,3 Millionen Euro.