Als am 11. April 1912 die Titanic von England aus zu ihrer Jungfernfahrt nach Amerika startete, platzten die Verantwortlichen fast vor Stolz. Mit dem Kreuzfahrtschiff stach ein wahr gewordener Traum zum ersten Mal in See. Die Titanic war für damalige Verhältnisse sehr groß, sehr prunkvoll – und galt als unsinkbar. Über 2.200 Passagiere wollten auf der ersten Reise dabei sein.
Eigentlich hatte auch der italienische Erfinder Guglielmo Marconi, der das Notrufsystem auf der Titanic installiert hatte, einen Platz an Bord, doch er musste schnell nach New York und entschied sich für eine andere Verbindung. Das rettete ihm wahrscheinlich das Leben. Nach vier Tagen auf See rammte die Titanic einen Eisberg und sank.
Um 0.15 Uhr wurde der Notruf gesendet
Mit dem von Marconi entworfenen Funktelegrafen wurde um 0.15 Uhr der Notruf SOS gesendet. Über 1.500 Menschen starben. Jahrelang war das Wrack nicht zu finden. Erst 1985 entdeckte es ein Tiefseeforscher in 3.800 Metern Tiefe. Eine Firma zahlte ihm viel Geld, und sicherte sich so das Recht, Gegenstände vom Wrack nach oben bringen zu dürfen.
Bis 2010 schickte die Firma achtmal Taucher auf den Grund des Meeres. Diese bargen über 5.000 Einzelstücke, darunter Geschirr, Schiffsteile und Schmuckstücke.
Allerdings durfte aus Achtung vor den vielen Toten im Schiffsinneren niemand in die Tiefe der Titanic eindringen. Dies hatte eine amerikanische Behörde verboten. Bis jetzt. Ein Gericht hat der Firma nun erlaubt, den Funktelegrafen zu bergen, der zu zerfallen drohte. Mit einem unbemannten U-Boot will man ihn an die Wasseroberfläche bringen.