In Schweden ist seit einiger Zeit an vielen Geschäften das Wort „kontantfri“ zu lesen. Das heißt „ohne Bargeld“. Schweden ist das erste Land, welches das Bargeld abschaffen will. Bezahlen ist dann nur noch mit Karte möglich. Das betrifft auch Arztpraxen, Schwimmbäder, Museen, Tankstellen und Restaurants. Also alle Orte, wo etwas bezahlt werden muss.
Während hier die Menschen manchmal komisch gucken, wenn man einen kleinen Betrag mit Karte bezahlt (so war das jedenfalls bis zur Corona-Krise), ist das in Schweden bereits völlig normal. Bei Beträgen unter 200 Schwedischen Kronen (rund 20 Euro) muss man einfach nur die Karte hinhalten – fertig. Liegt der Betrag höher, braucht es eine Sicherheitsnummer (PIN).
Eine Ausnahme sind Floh- und Gemüsemärkte. Die Händler dort haben meist keine Lesegeräte für Karten. Hier braucht man also doch noch Bargeld. Zumindest als Tourist. Die Schweden können auch mit dem Handy bezahlen.
Nie mehr ausgebeulte Hosentaschen
Warum das Ganze? Das hat mehrere Gründe. Wo kein Bargeld ist, gibt es auch keine Banküberfälle. Mitarbeiter in Banken und in Geschäften fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz sicherer, weil sie keine Überfälle und Diebstähle befürchten müssen. Und außerdem beulen die vielen schweren Münzen weder Geldbeutel noch Hosentaschen aus.
Wie machen das Kinder, die ein Eis kaufen wollen? Die meisten bezahlen mit dem Handy. Vom Handy der Eltern aus bekommen sie einen Betrag zugeteilt, über den sie verfügen können. Die Kinder in Schweden haben sich längst an das bargeldlose Bezahlen gewöhnt, für ältere Menschen ist es allerdings nicht immer ganz so einfach.