Es war ja zu erwarten, dennoch sind viele Bayern maßlos enttäuscht: Das Oktoberfest 2020 ist endgültig abgesagt. Das größte Volksfest der Welt lockt jedes Jahr Millionen von Besucher nach München. Ministerpräsident Markus Söder hat deshalb Angst, dass sich das Coronavirus in der bayerischen Hauptstadt wieder massiv ausbreiten würde.
Auch wenn bis zum Start der Veranstaltung Ende September noch einige Zeit vergeht, musste die Entscheidung schon jetzt getroffen werden. Die Organisation hätte in den nächsten Tagen begonnen und auch der Aufbau der Zelte wäre bald angestanden. Rund drei Monate vor dem Start herrscht auf der Theresienwiese nämlich bereits Hochbetrieb.
Jedes Jahr entsteht das Volksfest immer wieder aufs Neue. Die Strom- und Wasserleitungen werden verlegt, die Zelte aufgebaut und eingerichtet, die Küchen installiert und so weiter. Wenn nicht Oktoberfest ist, ist die Theresienwiese nämlich ein ganz normaler Platz, auf dem man spazieren gehen und andere Feste feiern kann.
Viel Geld geht verloren
Dass die Wiesn, wie das Oktoberfest auch genannt wird, nicht stattfindet, trifft die Münchner Unternehmer und Bürger auch finanziell hart. Die Millionen Besucher sorgen jedes Jahr innerhalb von zwei Wochen für riesige Einnahmen. 2019 wurden durch das Volksfest rund 1,23 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Außerdem verdienen die Angestellten in dieser kurzen Zeit sehr viel Geld. Es ist lange nicht passiert, dass das Fest wegen einer Seuche ausfällt. 1854 und 1873 wurde es wegen der Cholera abgesagt.