Am 5. November haben es die Jugendlichen in Bühl wieder in der Hand: Dann findet die sechste Bühler Jugendkonferenz statt. Einen ganzen Tag lang können sich junge Bühler ab 14 Jahren politisch einbringen und aktiv an der Gestaltung des geplanten Jugendcafés mitwirken. Aber auch Im Jugendzentrum Komm gibt es wichtige personelle Veränderungen.
Der Wunsch nach einem alternativen Jugendtreff in der Bühler Innenstadt ist schon einige Jahre alt. Bei der mittlerweile sechsten Jugendkonferenz am Dienstag, 5. November, soll er Gestalt annehmen. Im Mittelpunkt steht die Planung des Jugendcafés, das im Neubau der Mensa der Carl-Netter-Realschule und der Aloys-Schreiber-Schule entstehen soll.
Die besten Vorschläge gehen an den Gemeinderat
In kleinen Gruppen können Jugendliche ab 14 Jahren am Vormittag Vorschläge ausarbeiten und diese am Nachmittag dann zur Abstimmung geben. Besonders beliebte Vorschläge werden dann in die Beratungen im Gemeinderat eingebracht, erklärt Svenja Steinborn. Die 26-Jährige hat Anfang des Monats Veronique Noel als neue Leiterin des Jugendzentrums Komm abgelöst.
Da es ein Neubau ist, sind viele Dinge möglich
Svenja Steinborn, Leiterin des Jugendzentrums Komm
Unter anderem soll es um die Farbauswahl und die Gestaltung des Innenraums gehen, aber beispielsweise auch um die Öffnungszeiten. Natürlich spiele die Umsetzbarkeit der Wünsche eine Rolle, aber „da es ein Neubau ist, sind viele Dinge möglich“, so Steinborn. Nach aktuellem Planungsstand sollen Mensa und Jugendcafé zum Schuljahr 2021/22 in Betrieb genommen werden.
“Etabliertes Beteiligungsformat”
Bürgermeister Wolfgang Jokerst wünscht sich vielfältige Impulse. „Die Jugendkonferenz hat sich als Beteiligungsformat etabliert“, ist er überzeugt. Er lobte die gute Zusammenarbeit des Komm mit den Schulen und der Schulsozialarbeit. „Ich glaube, dass das Jugendcafé die ganze Jugendarbeit in der Stadt verändern wird.“ Die Außenstadtlage sei immer wieder ein Kritikpunkt gewesen, der gegen das Komm ins Felde geführt wurde. Jokerst hofft, dass mit dem neuen Café mehr Jugendliche erreicht werden und so eine neue Dynamik entsteht.
Zeitfaktor spielt eine entscheidende Rolle
Nachdem sowohl der Jugendgemeinderat als auch der Jugendrat wegen mangelnder Beteiligung abgeschafft werden mussten, fragte sich nicht nur Jokerst, was das richtige Format für die Jugendbeteiligung ist. Die Jugendkonferenz werde gut angenommen, so Jokerst, man rechne auch in diesem Jahr mit etwa 100 Teilnehmern.
Wegen immer geringerer Freizeit spiele aber der Zeitfaktor einer Beteiligungsmöglichkeit für Jugendliche eine immer größere Rolle, bestätigen Svenja Steinborn und Klaus Dürk, Leiter des Fachbereichs Bildung, Jugend, Generationen. Mit dem Partizipationsstammtisch, den Multiplikatoren (Kontakt zur Schülervertretung SMV), der Jugendkonferenz und der neuen Jugendapp will die Stadt den Jugendlichen daher besonders niedrigschwellige Angebote machen. Das Feedback zur Jugend-App sei bislang durchweg positiv, so Jokerst. Inzwischen sei sie etwa 300 Mal heruntergeladen worden.
Die Anmeldung zur Jugendkonferenz muss bis Donnerstag, 24. Oktober, erfolgen. Schüler Bühler Schulen geben das Anmeldeformular in ihrem Schulsekretariat ab. Wer keine Bühler Schule besucht, kann sich im Komm anmelden.
Personelle Veränderungen
Das Bühler Jugendzentrum Komm hat eine neue Leiterin: Die gebürtige Schleswig-Holsteinerin Svenja Steinborn ist in Achern aufgewachsen. 2018 schloss sie ihren Master in „Bildung und Soziale Arbeit“ ab und arbeitet seitdem im Komm.
Erstmals bildet das Komm in Naomi Arbogast auch eine duale Studentin aus. Man wolle den eigenen Nachwuchsbedarf an Fachkräften ausbilden, so Fachbereichsleiter Klaus Dürk. Der ehemalige Auszubildende Dirk Klüter ist inzwischen fest angestellt worden. Darüber hinaus suche man nach einer weiteren Fachkraft, so Dürk. Die Stelle werde in Kürze ausgeschrieben.