Das Ziel im Visier: Beim Sportschießen sind hohe Konzentration und viel Geduld gefragt. Das hilft gegen Stress | Foto: Stephan Dinges/Adobe Stock

Gymnasium St. Paulusheim

Sportschießen: “Mental anspruchsvoll”

Ein Besuch beim Schützenverein in Odenheim: Lukas ist dort Mitglied und gibt einen Einblick in die Sportart Schießen. Diese wird oft mit wahllosem „Rumgeballer“ verbunden, doch er möchte uns zeigen, dass dies ganz und gar nicht so ist.

Seiner Meinung nach ist diese Sportart mental überaus anspruchsvoll, da man sich sehr stark darauf konzentrieren muss, seine Kraft zu bündeln, um die Schusswaffe stabil und ruhig zu halten. Man braucht außerdem sehr viel Geduld, da man auf den richtigen Zeitpunkt warten muss und nicht einfach sofort abdrücken darf. Man muss ausharren, bis man ruhig und mittig mit dem Ringkorn auf dem Ziel steht und nicht mehr wackelt. Was bei dieser Entfernung und der geringen Größe des Ziels eine wahre Kunst ist.

Dies bestätigt, dass Sportschützen nicht einfach wild in der Gegend herumballern, wenn sie ein Ziel treffen wollen, sondern sich konzentrieren und geduldig sein müssen. Deswegen wird dieser Sport sogar von manchen Vereinen als Therapie für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefiziten und Konzentrationsschwächen angeboten.

Alle konzentrieren sich auf das Schießen

Die Atmosphäre am Schießstand ist sehr still. Alle Schützen konzentrieren sich komplett auf das Schießen. Keiner lenkt jemanden ab oder wird abgelenkt. Niemand redet mit seinem Nachbarn, nur selten spricht der Trainer leise mit den einzelnen Schützen. Am Ende des Standes steht Lukas mit seinem Luftgewehr.

Er erzählt: „Wenn man gerade schießt, ist man so sehr auf das Ziel und seine Atmung fokussiert, dass man alles um sich herum und alles, was in seinem Kopf vor sich geht, vergisst.“ Auch der Stress, der sich die Woche über angestaut hat, ist nach dem Schießen weg. Seiner Meinung nach ist dieser Sport perfekt für Leute geeignet, die beruflich stark eingespannt und vielbeschäftigt sind und nirgendwo richtig zur Ruhe kommen können.

Auch Jugendliche können damit ihren Schulstress bewältigen, meint Lukas. Der zeitliche Aufwand hält sich ebenfalls in Grenzen. Lukas beispielsweise geht nur ein- bis zweimal pro Woche für je ein bis eineinhalb Stunden zum Training. Jedoch scheint Schießen ein kostspieliges Hobby zu sein. Alleine das Gewehr kostet laut Lukas je nach Marke und Qualität um die 3.000 Euro. Man braucht aber nicht nur das Gewehr, sondern auch Munition und spezielle Kleidung. Einige Vereine stellen den Schützen die gesamte Ausrüstung. Wenn man den Sport aber professionell betreiben will, braucht man eigentlich eigene Sachen.