Amira ist aus Syrien geflüchtet. Ihren Namen hat die Redaktion geändert, um sie zu schützen. Von der Flucht nach Deutschland erzählt die 16-Jährige gemeinsam mit ihrer Freundin Helen Ibrahim.
Ich bin Amira, ein Mädchen aus Idlib in Syrien. Inzwischen lebe ich seit fünf Jahren in Karlsruhe. Meine Familie flüchtete im Jahr 2011 zuerst in den Libanon. Dort wohnten wir bis Ende 2017. Dann wollten wir unbedingt weiter nach Deutschland. Und wir hatten Glück, mit einem Flugzeug reisten wir ein. Zunächst lebten wir für einen Monat in einem Hotel in Stuttgart.
Dann entschieden meine Eltern nach Karlsruhe umzuziehen. Dort ging ich für drei Monate in eine Vorbereitungsklasse. Mein Vater arbeitete als Lieferant für ein indisches Restaurant und meine Mutter erledigte die Hausarbeit. Nach weiteren drei Monaten konnte ich endlich auf die Anne-Frank-Schule gehen, wo ich seit der fünften Klasse bin.
Der Anfang war schwer
Mein Start war etwas schwierig, aber ich gewöhnte mich mit der Zeit an das deutsche Schulsystem. Und ich fand immer mehr Freunde, die immer noch an meiner Seite sind. Jetzt bin ich in der achten Klasse und werde in zwei Jahren die Anne-Frank-Schule mit dem Realschulabschluss verlassen.
Danach möchte ich mein Abitur machen, um einen meiner Traumberufe zu bekommen: Ich will Architektin oder Fachinformatikerin werden. Auch meiner Familie geht es inzwischen gut. Alle sind in der Ausbildung oder arbeiten in einem Beruf. Ich kann wirklich sagen, dass unser Wunsch in Erfüllung ging. Wir haben in Deutschland ein besseres Leben gefunden.
Helen Ibrahim und N.N. | Klasse 8b
Anne-Frank-Schule Karlsruhe