Nach einem Interview mit Eleonore Straub, Lehrerin am Gymnasium Achern, sind wir nun sehr nachdenklich, was den Klimaschutz angeht. Für Eleonore Straub steht Klimaschutz an erster Stelle, und sie setzt sich sehr dafür ein. Auch am Gymnasium Achern engagiert sie sich sehr und gründete eine Umwelt-AG.
Ihrer Ansicht nach müssen alle etwas ändern. Sei es weniger Auto fahren, Strom und Wasser sparen, einfach mal Zigarettenstummel aufheben und entsorgen oder zuerst überlegen, ob man das Neueste gerade wirklich braucht. Es sind laut ihr die kleinen Dinge, die zählen und gerade die jüngere Generation sollte was für ihre Zukunft tun.
Welche Bedeutung hat Klimaschutz für Sie?
Straub: Oberste Priorität. Vor allem wenn der Klimaschutz den Bach runtergeht, merken wir das überall auf der Welt, und zwar alle vom größten bis zum kleinsten Lebewesen.
Wie setzen Sie sich für den Klimaschutz ein?
Straub: Ich versuche mit Leuten zu reden, um vielleicht ein Umdenken zu bewirken. Das betrifft zum Beispiel Zigarettenkippen, Bäume pflanzen, Plastikverbrauch und den Kauf von unnötigen Dingen. Außerdem spende ich Geld, damit größere Organisation ihre Arbeit machen können. Die meisten Menschen sagen: ‚Was soll ich schon ausrichten als Einzelperson, die Industrie hat viel mehr Macht, die Regierung könnte viel mehr machen auf einen Schnips, warum soll ich dann anfangen?‘. Da versuche ich dann gegen anzugehen.
Was genau machen Sie in der TUN-AG der Schule?
Straub: Ich komme vom Tier- oder Artenschutz und habe angefangen, die Vögel zu füttern. Darüber bin ich dann eigentlich in den Klimaschutz reingerutscht und merkte, wir brauchen Grün überall. Wir brauchen Sauerstoff, wir brauchen Bäume und wir brauchen Schatten. Das Klima heizt ohne Schatten immer mehr auf, Bäume halten Grundwasser, Bäume geben Sauerstoff und Schatten. Alles brauchen wir dringend! Deshalb habe ich angefangen zu pflanzen mit der AG, wo es erlaubt ist.
Doch vieles ist leider nicht möglich, was ich gerne machen würde. Wir haben viele Büsche gepflanzt, auch über den Bauhof, der uns hilft. Wir haben durchgesetzt, dass versetzt gemäht wird, was der Bauhof auch unterstützt. Das heißt, die eine Wiese wird hier gemäht, die andere da, sodass immer was blüht und nie zu weit runtergemäht wird. Wir könnten viel mehr machen, wir könnten zum Beispiel gegen die Plastikbecher im Automat angehen und vieles mehr. Jedoch sind manche Ideen, die ich habe, schwer durchzusetzen. Unser Automat funktioniert zum Beispiel nicht ohne Plastikbecher.
Wie können sich andere für den Klimaschutz engagieren?
Straub: Ganz wichtig ist, dass man egal, was man wo anschafft, immer überlegt, ob man das wirklich braucht, denn wenn man etwas nicht braucht, muss es nicht hergestellt werden und man muss auch nichts anderes dafür wegwerfen. Außerdem sollte man recyclen, wo es geht. Ich habe zum Beispiel einen Gürtel, der war eine alte Hundeleine. Damit bin ich zum Schuster, der hat mir Löcher reingemacht und jetzt habe ich einen Gürtel.
Ich laufe manchmal auch mit einem kleinen Loch im T-Shirt herum, denn ich schmeiße es nicht weg, sondern gucke, dass es repariert wird, wenn ich dazu komme. Und wenn nicht, habe ich halt ein kleines Loch im T-Shirt. Und das ist mir dann auch egal, weil ich es einfach nicht wegwerfen möchte, denn ihr wisst vielleicht, wie viel Wasser verbraucht wird bei der Produktion einer Jeans oder eines T-Shirts. Das sind Tausende von Litern und deshalb immer, bevor man sich etwas Neues anschafft, erst mal überlegen, ob man es wirklich braucht.
Dem steht gegenüber, dass viele junge Leute das Modernste, das Schönste, das Neueste haben wollen und das kenne ich natürlich auch, das war bei mir genauso. Ich bin leider spät zu dieser Ansicht gelangt und hoffe, dass wenn ich das erkläre, ihr dann im jüngeren Alter an diesen Punkt kommt. Denn dann sparen wir für die Umwelt sehr viel. Alle können viel tun. Wasser sparen, Strom sparen, weniger das Internet nutzen, Büsche und Bäume pflanzen, wenn die Möglichkeit besteht, sich in entsprechenden Organisationen engagieren, demonstrieren.
Was hat Sie überzeugt, sich dafür einzusetzen?
Straub: Ich informiere mich in alle Richtungen, sodass ich gar keine andere Wahl habe, als etwas zu tun. Ob das jetzt ist, Zigarettenstummel aufzuheben, damit sie nicht in unserem Grundwasser landen oder die Vögel sie nicht aufpicken. Ich versuche, weniger Auto zu fahren oder weniger Kaffee zu trinken, was viel Wasser verbraucht. Jeder sollte etwas machen. Und wenn ich nichts mache, dann bin ich mit daran schuld, wenn die Welt untergeht.
Wie sehen Sie den Klimaschutz in der Zukunft?
Straub: Es ist zu spät, wenn wir nicht sofort gemeinsam unseren Lebensstil hinterfragen und unserer Bequemlichkeit und unserem Luxus abschwören. Auch da können die Jugendlichen mit sehr gutem Beispiel vorangehen. Es darf für niemanden mehr eine Ausrede geben, nicht alles zu versuchen. Nicht mit dem Finger auf andere zeigen, auf die Regierung, auf die Industrie. Es gelingt nur gemeinsam.
Karina Aljochin, Christa Deutschmann, Lucy Siegenführ und Adriana Vandersaar | Klasse 9b
Gymnasium Achern