Anfangs, als ich noch jünger war, bekam ich kaum etwas von den Klimakatastrophen, der Umweltverschmutzung und all den anderen Problemen, die wegen des unbedachten Handelns des Menschen entstanden sind, mit. Doch dank meiner Eltern kam ich schon früh mit dem Thema Umwelt und Klimaschutz in Kontakt.
In der ersten Klasse fing ich an beim Spazierengehen mit meinem Hund, Müll einzusammeln. Nach ein paar Wochen nahm ich sogar ein paar Freunde mit und fast jeden Tag nach der Schule zogen wir los, um die Wiesen und Wälder von Neureut vom Müll zu entlasten. Schließlich bildete sich aus unserer kleinen Truppe eine richtige kleine Organisation. Wir nannten uns das „Green Team“. Wir bekamen sogar von der Gemeinde kostenlose Mülltüten, Müllzangen und Schutzhandschuhe bereitgestellt. Als wir alle in weiterführende Schulen gingen, zerbrach das „Green Team“ wegen Zeitmangels und steigender schulischer Anforderungen.
Wie eine Familie umweltbewusst leben kann
Doch auch zu Hause wollten ich und meine Familie etwas verändern. Wir fingen an, kein Shampoo, sondern nur noch ökologische und in Karton verpackte Haarseifen zu benutzen. Wir kaufen jetzt Glas, anstelle von Plastikflaschen und benutzen ökologisch hergestellte und recyclebare Zahncreme. Unser Essen ist ausschließlich Bio oder kommt von nahegelegenen Bauernhöfen. Anstatt mit dem Auto fahre ich fast immer mit dem Fahrrad zur Schule.
In der Schule besuchen wir gelegentlich auch das sogenannte Waldklassenzimmer, wo der Förster uns über das Baumsterben aufklärte: Wegen der vielen trockenen Sommer, ohne Regen, aber mit viel Hitze, ist der Grundwasserspiegel rasant gesunken. Der letzte Sommer war zwar verregnet, aber prinzipiell müsste es über mehrere Jahre hinweg viel regnen, damit sich der Grundwasserspiegel wieder erholt. Gleichzeitig schmelzen viele Gletscher und der Meeresspiegel steigt deswegen. Dadurch entstehen Überschwemmungen, die ganze Städte und Wohngebiete an den Küsten zerstören. Ein anderes Thema sind die extremen Waldbrände, Hurrikans, das Artensterben und vieles mehr.
“Jeder einzelne sollte sich angesprochen fühlen”
Ich denke, dass es Zeit ist, etwas zu verändern. Und jeder einzelne von uns sollte sich angesprochen fühlen, denn wir alle können etwas tun, etwas verändern. Das kann, so wie bei meiner Familie, klein anfangen, indem ihr auf Glasflaschen umsteigt, weniger mit dem Auto und stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad fahrt. Außerdem könntet ihr zumindest versuchen, regionale und plastikfreie Produkte zu kaufen. Denn mit unserem Konsumverhalten können wir ein Stück weit bestimmen, was im Supermarkt nachgeliefert und angeboten wird.
Die Fridays-for-Future Bewegungen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe sehr, dass diese weiterhin aktiv bleiben und sich immer mehr Leute anschließen werden. Und zwar so viele, dass es Millionen von Menschen werden, die einen Stein ins Rollen bringen, den niemand mehr aufhalten kann. Wir müssen jetzt etwas tun, bevor es zu spät ist. Danke!
Ein Meinungsbeitrag von Rabea Selina Schlehuber | Klasse BG9
Berufliches Merkur Gymnasium Karlsruhe