Freizeit und doch nicht ganz so frei, dies ergab eine Umfrage unter Neuntklässlern des Bismarck-Gymnasiums. | Foto: Sava Stanculovic

Bismarck-Gymnasium

Wirklich so frei?

Freizeit und Erholung ist für uns alle sehr wichtig, für Kinder und Jugendliche laut UN-Kinderrechtskonvention sogar ein Grundrecht. Doch wie nutzen die Jugendlichen diese Zeit und wie frei sind sie in ihrer Freizeit wirklich? Eine kleine Umfrage unter 20 Neuntklässlern ergab interessante Ergebnisse.

Wie Jugendliche ihre Freizeit nutzen

Vielen dient die Freizeit zur Selbstoptimierung. Der 15-jährige Daniel schreibt: „Ich trainiere bis zu zwölf Stunden die Woche. Unter anderem fahre ich Mountainbike oder betreibe Krafttraining.“ Für die 14-jährige Lena ist Sport jedoch nichts: „Außer Schulsport hat Sport für mich im Alltag keine Bedeutung. Meine Freizeit nutze ich viel lieber, um am Wochenende drei bis vier Stunden zu malen und zu zeichnen, wenn ich Zeit habe, auch unter der Woche.“ Klavier spielt sie übrigens auch.

Wie unterschiedlich Jugendliche ihre Freizeit nutzen können, zeigt sich auch beim Thema Freundschaft. Dem 15-jährigen Florian fiel es durch seinen etwas abgelegenen Wohnort schon immer schwer, sich persönlich mit anderen zu treffen: „Aufgrund der weiten Entfernung nutze ich viel lieber soziale Medien, um in Kontakt zu bleiben. Gerne treffe ich mich online, um dann mit meinen Freunden Videospiele zu spielen.“ Eine 15-Jährige zum Beispiel meint, dass ihre beste Freundin für sie wie eine Zwillingsschwester sei, die beiden also unzertrennlich sind. „Wir treffen uns mindestens alle zwei Wochen und können uns alles erzählen“, so Mia.

Digitale Medien waren während der Hochphase der Corona-Pandemie die einzige Möglichkeit, Kontakt zu halten, nun sind sie Alltag. Das Internet ist für fast alle die wichtigste Informationsquelle und Gruppenchats verkörpern den Mittelpunkt des Austauschs. Für viele jedoch scheinen die digitalen Medien aber nichts Weiteres als „Ablenkung und Zeitvertreib“ zu sein. Sie stufen diese als „nicht wichtig“ für sich ein.

Schule und Eltern schränken Freizeit ein

Manche Jugendliche würden ihre Freizeit anders nutzen, können es aber aufgrund der Schule oder ihrer Eltern nicht. „Dauernd habe ich Kopfschmerzen und bin müde“, „Meine Eltern stressen mich wegen der Schule“ oder „Ich würde viel lieber in den Ferien zu Hause bei meinen Freunden bleiben“ lauten einige Zitate.

Es lässt sich sehen, dass Jugendliche einen Großteil ihrer Freizeit unterschiedlich nach ihrem Belieben verbringen. „Wenn ich Sport mache, kann ich für einen Moment abschalten und meine Probleme vergessen“, meint Daniel. Trotzdem geraten Jugendliche durch die Schule unter Stress und können ihre Freizeit deswegen nicht frei planen, auch die Eltern können dabei eine Rolle spielen. Um mit diesem Stress teilweise zurechtzukommen, sind Freizeitaktivitäten sehr wichtig und gehören zu einem gesunden Jugendleben dazu.

Sava Stanculovic | Klasse 9c
Bismarck-Gymnasium Karlsruhe