Einem fremden Kind eine Heimat geben: Für eine Adoption müssen viele Hürden überwunden werden. | Foto: Nathanael Kiefer / Adobe Stock

Thomas-Mann-Gymnasium

Adoption: Ein beschwerlicher Weg zur Wunschfamilie

Kinder, die nicht bei ihren leiblichen Eltern bleiben können, können von Adoptiveltern adoptiert werden. Allerdings müssen die Adoptiveltern einige Kriterien erfüllen, wie zum Beispiel die Motivation aufzeigen, das Kind zu adoptieren, einen festen Wohnsitz und ein stabiles Einkommen, eine feste Partnerschaft, bestimmte Erziehungsvorstellungen haben und sie müssen gesund sein. Es gibt verschiedene Formen der Adoption, wie zum Beispiel die Fremdadoption. Fremdadoption bedeutet die Adoption eines fremden Kindes. Die Eltern bekommen in diesem Fall die volle rechtliche Elternstellung für das Kind.

Bei der Stiefkindadoption wird das leibliche Kind des einen Partners vom anderen Partner adoptiert, dies gilt sowohl bei verschiedengeschlechtlichen Paaren als auch bei gleichgeschlechtlichen Paaren. Eine andere Option ist die Verwandtenadoption. Ein anderer Fall wäre die Pflegekind-Adoption, in der das Kind nicht adoptiert ist, wenn die leiblichen Eltern nicht zustimmen, bei Volljährigkeit des Kindes oder der Zustimmung der leiblichen Eltern kann das Kind adoptiert werden.

Der Unterschied eines Adoptivkindes und eines Pflegekindes ist, dass adoptierte Kinder rechtlich alleinige Kinder ihrer Adoptiveltern sind und mit ihren leiblichen Eltern in der Regel nicht in familiärem Kontakt stehen. Pflegekinder allerdings sind rechtlich gesehen die Kinder ihrer leiblichen Eltern, auch wenn diese nicht das Sorgerecht haben.

Ein Beispiel aus dem Bekanntenkreis zeigt, wie eine Adoption ablaufen kann. Jedoch ist dies in jeder Adoption unterschiedlich und man kann kein Muster darin sehen.

Wir haben einige Fragen gestellt, die uns sehr freundlich und ausführlich beantwortet wurden.

Wie kam der Wunsch, ein Kind zu adoptieren?

Es hat leider nicht funktioniert, eigene Kinder zu bekommen, allerdings hatten wir einen großen Kinderwunsch, den wir nicht aufgeben wollten, so kamen wir auf die Idee einer Adoption.

Wie lief die Adoption ab?

Als Erstes haben wir uns sehr ausführlich und intensiv mit dem Thema Adoption beschäftigt und gemerkt, dass für uns eine Adoption in Frage kommt. Wir sind zu einer Vermittlungsstelle für Adoption gegangen und hatten dort sehr viele Gespräche, Seminare, Hausbesuche und mussten einige Unterlagen wie zum Beispiel Gehaltsabrechnungen, polizeiliche Führungszeugnisse und einen ausführlichen Lebenslauf darreichen. Danach mussten wir warten, bis sich die Vermittlungsstelle bei uns meldete. Dies geschah nach neun Monaten, was uns sehr freute, da diese Zeitspanne in der Regel deutlich länger ist. Dann sind wir ins Krankenhaus gefahren und durften unser Adoptivkind das erste Mal sehen. Wir sollten dann eine Nacht drüber schlafen und uns nochmals genau Gedanken darüber machen, ob wir das Kind wirklich adoptieren wollen und wir uns dieser Verantwortung bewusst sind. Wir waren und sind uns sehr sicher über die Verantwortung, die wir tragen und haben uns, ohne zu zögern, für das Kind entschieden. Darauf haben wir das Kind im Krankenhaus abgeholt und haben es seitdem bei uns. Trotzdem müssen noch viele Dinge geklärt werden, um die Adoption wirklich dingfest zu machen. Aber wir sind guter Dinge, das dies funktionieren wird. Erst nach dem Gerichtstermin ist die Adoption vollendet.

Wie hat es sich angefühlt, das Kind zum ersten Mal zu sehen?

Wir hatten ein völliges Glücksgefühl und pure Dankbarkeit. Schon im ersten Moment hatten wir ein Mutter- und Vatergefühl.

Laura Walz und Jule Hassler | Klasse 9c
Thomas-Mann-Gymnasium Stutensee