Während in Kriegsgebieten Bomben fallen, Menschen verzweifelt versuchen, sich und ihre Geliebten in Sicherheit zu bringen und die restliche Welt an der Hoffnung auf Frieden festhält, geben wir Einblick in zwei verschiedene Familiensituationen, die mit unterschiedlichen Sorgen, Hoffnungen, Wünschen und Ängsten zu kämpfen haben.
Sorge um Verwandte in Ukraine und Russland
Die erste Familie besteht aus einer dreiköpfigen Familie und deren Verwandten. Drei Familienmitglieder leben in Deutschland – Mutter, Vater, jüngerer Sohn –, ein Familienmitglied in Russland – der ältere Sohn mit seiner Familie – und weitere nahe Verwandte in der Ukraine. Seit der Eskalation des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland haben alle Beteiligten viele schlaflose Nächte. Die Verwandten in Deutschland sind dauerhaft in Gedanken bei den Familienangehörigen, die sowohl auf russischer als auch auf ukrainischer Seite in die Armee eingezogen werden können und somit mit Waffen gegeneinander kämpfen müssten. So sorgt Bruder gegen Bruder oder Sohn gegen Vater für Verwüstung in der Ukraine und Tod auf beiden Seiten.
Der in Deutschland lebende Sohn berichtet: „Ich mache mir Sorgen um alle meine Verwandten. In der Ukraine ist teilweise die Lebensmittelversorgung abgebrochen. Von Deutschland aus können wir nicht viel helfen, denn die Möglichkeit, Lebensmittel oder Geld per Post zu schicken, ist nicht vorhanden. Ich wünsche mir, dass alle meine Verwandten den Krieg überleben und nicht den Angriffen oder dem Versorgungsmangel zum Opfer fallen müssen. Wenn die humanitären Korridore funktionieren würden, würden wir unsere Verwandten bei uns in Sicherheit aufnehmen”, erklärt die Mutter.
Mitgefühl und Hilfe für Flüchtlinge
Die andere Familie bestehend aus Mutter, Vater, Sohn und Tochter, stammt aus Deutschland. Die Tochter äußert sich ebenfalls: „In den letzten Tagen und Wochen ist der Krieg zwischen Russland und der Ukraine auch bei uns ein großes Thema. Mit Spenden, der Teilnahme an Demonstrationen und mit Hilfe im Flüchtlingsheim versuchen wir zu helfen. Wir wollen uns wie alle Menschen auf der ganzen Welt solidarisch zeigen. Wir in Deutschland können es uns nicht vorstellen, vor der Entscheidung zu stehen, unsere Liebsten zurückzulassen oder bei ihnen zu bleiben, um gemeinsam Unterschlupf in einem kalten Keller zu finden.”
Außerdem erzählt der Sohn: „Bei uns in der Klassenstufe ist vor zwei Tagen ein Flüchtlingsmädchen angekommen. Wir sind alle sehr schockiert von der Vorstellung, dass sie ihre Verwandten vielleicht nie wiedersieht und ihr Land nie wieder wie früher erleben kann. Sie hat wahrscheinlich einen großen Kulturschock erlitten. Sie muss sich in einem ganz fremden Land mit einer fremden Sprache und neuen Kultur zurechtfinden. Dies möchte keiner erleben.”
So unterschiedlich die persönlichen Erlebnisse und Gedanken sein mögen – letzten Endes lässt sich sagen, dass beide Familie wie alle anderen Menschen Frieden wollen.