Beim Verzehr vieler Lebensmittel denkt man nicht an die Schäden, die bei der Produktion verursacht wurden. Eine Möglichkeit, dem Klima etwas Gutes zu tun, ist eine vegane Ernährung. Das bedeutet, dass man sich von keinen tierischen Produkten ernährt. Hoher Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten ist nicht nur schlecht für die Tiere, sondern schadet auch enorm der Umwelt und dem Klima. Aber warum ist das so?
Für die Haltung und Fütterung der Nutztiere wird sehr viel Platz, Wasser und Futter benötigt. Schauen wir uns als Beispiel die durchschnittliche Bilanz einer Milchkuh an: Je nach Haltungsform benötigen Milchkühe mehr oder weniger Weidefläche, bei einer ,,Bio-Kuh“ laut Ökolandbau mindestens 0,12 Hektar. Eine Kuh trinkt durchschnittlich 80 Liter Wasser pro Tag und frisst 51,5 Kilo Futter. Das ist ein enormer Wasserverbrauch und das Futter, welches in der Massentierhaltung eingesetzt wird, wird meist auf gerodeten Flächen des Regenwalds angebaut. So werden ungefähr 75 Prozent von gerodeten Regenwaldflächen für den Anbau von Soja als Tierfutter genutzt. Dadurch sterben im Jahr, laut Faszination Regenwald, 793 Tier- und 160 Pflanzenarten aus und die Kultur vieler indigener Völker wird zerstört. Außerdem stößt eine Kuh extrem viel Methan aus.
Ein weiterer Punkt ist die große Überfischung der Weltmeere. Auch hier sterben jährlich viele Fischarten aus und die Vielfalt der Unterwasserwelt nimmt immer weiter ab. Dadurch, dass Überfischung die biologische Vielfalt bedroht, wird auch die Widerstandskraft der Ökosysteme geschwächt. Je mehr Arten einem Ökosystem verloren gehen, desto anfälliger wird es für Stress von außen. Gibt es nun eine Möglichkeit, die Überfischung der Weltmeere zu stoppen? Jeder Mensch kann einen Beitrag dazu leisten, indem er zertifizierten Fisch kauft, keine bedrohten Fische isst, Petitionen unterzeichnet, auf Fisch aus Aquakulturen, also Fische, die in Unterwasserfarmen gezüchtet werden, verzichtet und, am besten, erst gar keine Meerestiere konsumiert.
Die jetzige Ernährungsweise schadet dem Klima enorm
Was würde es nun für die Umwelt bedeuten, wenn alle oder zumindest ein großer Teil der Menschheit vegan leben würden? Wenn alle Nutztiere weg wären, stünden laut Marco Springmann, ein leitender Wissenschaftler im Bereich öffentliche Gesundheit an der University of Oxford, etwa 33 Millionen Quadratmeter mehr Land zur Verfügung. Das entspricht einer Fläche größer als der gesamte afrikanische Kontinent. Ob man dort dann Pflanzennahrungsmittel anbauen kann, hängt langfristig davon ab, wie viel Arbeit man in Bodenmanagement und Bewässerung steckt. Außerdem könnten durch den Verzicht von Fleisch und tierischen Produkten wohl vier Milliarden mehr Menschen satt werden. Da die Ressourcen und Anbauflächen begrenzt sind, können durch hohen Konsum tierischer Produkte weniger Menschen satt werden.
Wenn man nun landwirtschaftliche Flächen nutzen würde, um Feldfrüchte wie Soja und Getreide anzubauen, könnten mit einer geringeren Landfläche mehr Menschen versorgt werden. Eine vegane Ernährung würde außerdem einen Rückgang der Emissionen um 70 Prozent bedeuten. Auch die Treibhausgase könnten um ungefähr 25 Prozent verringert werden, was helfen würde, den Klimawandel zu stoppen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass eine große Veränderung durch vegane Ernährung in der Welt entstehen könnte, da die jetzige Ernährungsweise dem Klima enorm schadet. Die Überfischung der Meere und die Ausbeutung der Tiere würden ebenfalls gestoppt, und der Welthunger könnte um einiges verringert werden.
Ein Meinungsbeitrag von Anna Bienwald und Marla Weber | Klasse 9c
Gymnasium St. Paulusheim Bruchsal