Repräsentant von rund 800 Schülerinnen und Schülern – wir haben Markus Zepp, den Schulleiter des Gymnasiums St. Paulusheim, einer Schule in freier Trägerschaft der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg, interviewt und herausgefunden, was ihn bewegt.
War es schon immer Ihr Traum, Schulleiter zu werden
Zepp: Nein, tatsächlich nicht. Ich war sieben Jahre Lehrer in Sandhausen am Gymnasium und habe dort Musik, Chemie und Ethik unterrichtet, was mir auch sehr viel Spaß gemacht hat.
Wie kamen sie zu Ihrer Stelle hier als Schulleiter?
Zepp: Ich habe, während meines Lehrer-Daseins in Sandhausen eine Zusatzausbildung bei der Führungsakademie des Landes Baden-Württemberg für Führungs- und Schulleitungssachen gemacht, aber ohne ein konkretes Ziel zu haben. Aus Zufall habe ich dann die Stellenausschreibung vom St. Paulusheim gesehen, indem ein/e Schulleiter/in gesucht wurde. Da ich früher selbst Schüler am St. Paulusheim war, war das eigentlich meine Motivation zu sagen: „Mensch, ans Paulusheim würde ich selber wieder gern als Lehrer zurückkehren“ (lacht). Also habe ich mich darauf beworben.
Was sind die Vor- und Nachteile Ihres Berufes?
Zepp: Es gehört leider zu jedem Beruf, dass es Sonnen- und Schattentage gibt. Der Nachteil ist, dass man es nie allen recht machen kann und Entscheidungen getroffen werden müssen, die für die einen gut aber für die anderen schlecht sind. Belastend sind auch Konfliktsituationen innerhalb der Schülerschaft. Mit Stolz kann ich allerdings sagen, dass das meiste an der Schule positiv ist. Wir haben eine ganz tolle Schulfamilie, ein sehr engagiertes Lehrerkollegium und Schülerinnen und Schüler die freundlich, unterrichtsbegeistert sind und sich auch außerschulisch engagieren, wie zum Beispiel in unseren AGs.
Was sind Ihre Aufgaben als Schulleiter?
Zepp: Ich unterrichte in der Woche insgesamt vier bis fünf Stunden, was im Vergleich zu den anderen Kolleginnen und Kollegen wenig ist. In der restlichen Zeit erledige ich Verwaltungsaufgaben, kümmere mich um die Anliegen des Kollegiums, arbeite in enger Absprache mit dem stellvertretenden Schulleiter, Herrn Dr. Hirsch, organisiere die Mensa und kümmere mich um Konfliktfälle.
Welche Eigenschaften sollte man für diesen Beruf mitbringen?
Zepp: Man sollte auf jeden Fall sehr flexibel und belastbar sein, da man dazu imstande sein muss, sein Programm von der einen auf die andere Sekunde umzuswitchen. Kommunikation ist auch eine sehr wichtige Eigenschaft, die man mitbringen sollte, da man der Ansprechpartner von Lehrern, Schülern und anderen Leuten ist.
Was macht das Paulusheim so besonders?
Zepp: Ich wurde durch meine Schulzeit am St. Paulusheim sehr geprägt. Ein Markenzeichen ist die hohe Identifikation der Schülerschaft mit der Schule. Hier herrscht eine sehr familiäre Stimmung. Die Schule strahlt Geborgenheit aus und das auf der Basis von unserem Leitbild „christlich – engagiert – gemeinschaftlich“. Schule ist nicht nur ein Lernort, sondern auch ein hochgeschätzter Lebensort, wo man sich mit seinen Stärken entfalten kann.
Haben Sie vor, zukünftig weiterhin Ihren Beruf als Schulleiter hier am St. Paulusheim auszuüben?
Zepp: (lacht) Wenn dieses Schuljahr vorbei ist, bin ich schon zehn Jahre hier. Es kommt mir vor wie ein kurzer Augenblick. Ich kann es mir gut vorstellen und bin auch gerne weiter hier am St. Paulusheim tätig. Manchmal ist es allerdings so, dass gewisse Impulse von außen oder innen kommen, die einen vielleicht auch nochmal woanders im Leben hinschicken. Aber das lasse ich auf mich zukommen.
Alesja Scholtes, Julia Wittemann | Klasse 9c
Gymnasium St. Paulusheim Bruchsal