Wunderschöne Tiere, aber nicht ungefährlich. Auf einem Pferd zu reiten, erfordert viel Übung. | Foto: Katharina Hansmann

Gymnasium Achern

Reiten ist kein Kinderspiel

Reiten ist kein Sport. Das Pferd macht die Arbeit. Du sitzt doch wie auf einem Sessel! – Solche Sätze bekommen Reiterinnen und Reiter nicht selten zu hören. Denn um die Reiterwelt kreisen viele dieser Klischees. Doch inwiefern entsprechen diese der Wahrheit?

Es gibt viele verschiedene Disziplinen wie zum Beispiel Westernreiten, Voltigieren oder Polo. Springreiten, Dressur und Vielseitigkeitsreiten sind sogar bei den Olympischen Spielen vertreten. Reiten ist also sehr wohl ein Sport. Nichtreitenden fällt es vielleicht schwer, dies zu verstehen, da Reiten viel komplexer ist, als man sich vorstellen kann. Würde man einen Anfänger oder eine Anfängerin ohne weitere Anweisungen auf ein Pferd setzen, bliebe das Tier wahrscheinlich auf der Stelle stehen.

Es ist nicht so einfach, wie es aussieht

Während des Reitens werden viele Muskeln beansprucht, die sonst eher weniger benutzt werden. Es ist quasi ein Ganzkörpertraining, da man gleichzeitig Arm-, Bein-, Gesäß-, Rücken- und Bauchmuskeln nutzt. Zudem werden Haltungsschäden und Rückenschmerzen vorgebeugt. Und es trägt zur Förderung der Gesundheit bei, dass man bei diesem Hobby viel Zeit an der frischen Luft verbringt.

Der Umgang mit Pferden birgt allerdings auch Gefahren: Nicht selten passieren Unfälle, die nicht immer glimpflich ausgehen. Pferde haben einen Fluchtinstinkt, durch welchen sie, wenn sie sich erschrecken, die Flucht ergreifen. Auf diese meist unerwarteten Reaktionen sind Menschen nicht vorbereitet und fallen dann herunter. Aber dies ist vollkommen normal. Alle fallen in ihrer Reiterlaufbahn mindestens einmal vom Pferd. Das Wichtigste ist, dass man danach keine Blockade entwickelt, sondern einfach da weitermacht, wo man aufgehört hat.

Wenn man als Reiter einmal eine andere Disziplin ausprobieren möchte, hat man gute Voraussetzungen, da man die Grundlagen bereits beherrscht.

Ein Punkt, der beachtet werden sollte, ist, dass das Reiten sehr zeit- und kostenintensiv ist. Man sollte sich also gut überlegen, ob das Reiten die passende Sportart ist. Fängt man jedoch einmal mit dem Reiten an, womit man in jedem Alter beginnen kann, kann man diesem Hobby ein Leben lang nachgehen. Selbst nach vielen Jahren Reiterfahrung gibt es immer noch etwas zu lernen. Wenn man nicht genug Zeit oder Geld hat, um ein eigenes Pferd zu kaufen, gibt es andere Möglichkeiten, Reiten als Hobby zu betreiben. Man kann beispielsweise nur Reitstunden nehmen, eine Reitbeteiligung haben, bei der man sich um ein Pferd einer anderen Person kümmert und es reitet, oder sich ein Pflegepferd suchen, welches zwar einer anderen Person gehört, aber um das man sich trotzdem teilweise kümmert.

Aber Reiten ist noch viel mehr als das – durch die Gemeinschaft im Stall ist es einfach, Freunde zu finden, die dieselbe Leidenschaft teilen. Mit diesen Freunden macht die Arbeit im Stall noch viel mehr Spaß.

Man lernt, wie Pferde „ticken“ und bekommt ein gewisses Feingefühl. Wenn man viel Zeit mit einem Pferd verbringt, baut man über die Zeit auch eine Bindung zu ihm auf. Zudem lernt man Verantwortung, Geduld und Respekt. Alles in allem ist Reiten also bei weitem nicht so einfach, wie es aussieht. Es steckt sehr viel Übung und Vertrauen dahinter. Reiten ist ein Sport, den man auch nicht unterschätzen sollte.

Sophie Nicholas und Paula Geier | Klasse 9b
Gymnasium Achern