1991 hat man in den Ötztaler Alpen in Südtirol eine Gletschermumie gefunden: den Ötzi. Er ist mehr als 5 000 Jahre alt. In einer Felsmulde im Eis war er so lange bestens geschützt. Wanderer hatten ihn nach starkem Abtauen des Gletschers zufällig gefunden. Er war vermutlich im Kampf durch einen Pfeil getötet worden. Der Fund war damals eine große Sensation. Seit der Entdeckung beschäftigen sich viele Forscher mit dem „Mann aus dem Eis“ und gelangen zu immer neuen Erkenntnissen über das Leben von Ötzi und der Menschen vor 5 000 Jahren. Bis heute wird die Mumie bei der gleichen Temperatur wie damals im Gletscher gelagert. Der Ötzi ist im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen ausgestellt. In regelmäßigen Abständen wird er mit feinem Wassernebel besprüht, damit sich auf seiner Haut eine dünne Eisschicht bildet, die ihn dauerhaft konserviert.
Als Beilage: giftiger Farn
Auch wenn man über den Ötzi mittlerweile schon sehr viel weiß, seinen Mageninhalt hatte man bisher noch nicht genauer untersucht. Jetzt haben Forscher ganz aktuell herausgefunden, was Steinzeitmensch Ötzi als letztes gegessen hat. Von Steinbock, Hirsch und Getreide ist die Rede. Vor allem auch das Fett vom Steinbock konnte der Ötzi gut verwerten, wenn er in großer Höhe bei eisiger Kälte unterwegs war. Um dem Körper genügend Energie zuzuführen, sind Fleisch und Fett lebensnotwendig. Der Steinzeitmann hat das Fleisch wohl roh oder getrocknet gegessen. Auch Reste einer giftigen Pflanze, des Adlerfarns, wurden in seinem Magen gefunden. Es wird vermutet, dass Ötzi diese als Medizin gegessen hat, um eine Magenkrankheit zu heilen. Alles ziemlich spannende Erkenntnisse der Forscher.