Bevor man in Deutschland eine neue Arbeitsstelle sucht, weiß man nicht wie viel man verdient, man weiß aber, dass es nicht weniger als 8,84 Euro pro Stunde sein darf. Bei dieser Summe liegt nämlich der sogenannte Mindestlohn. Das wurde vor drei Jahren per Gesetz so bestimmt. Die Politiker wollten damit erreichen, dass jeder in Deutschland von seinem Lohn leben kann. Da die Preise für die Mieten und das Essen aber immer weiter steigen, reicht das Geld mittlerweile wieder nicht. Deshalb wurde nun beschlossen, dass der Mindestlohn in zwei Stufen steigen soll. Im nächsten Jahr steigt er pro Stunde auf 9,19 Euro, 2020 dann auf 9,35 Euro. Für viele wird das trotzdem keine große Hilfe sein. Denn ihre Chefs zahlen ihnen den Mindestlohn nämlich gar nicht. Da überprüft wird, wie viel die Angestellten verdienen, rechnen sie zwar offiziell die 8,84 Euro ab. Dann aber greifen sie zu folgenden Tricks: Sie lassen ihre Mitarbeiter nach Dienstschluss noch länger arbeiten und zahlen ihnen diese Stunden nicht. Zum Beispiel um Regale einzuräumen oder sauberzumachen.
Manche Chefs nutzen Tricks
Auch müssen manche Angestellte für Fahrtdienste das eigene Fahrrad oder das Auto nehmen und bekommen Reparaturen nicht bezahlt. Das reduziert ihren Lohn gewaltig. Und in der Gastronomie wird das Trinkgeld von manchen Chefs einfach auf den Lohn angerechnet. Das alles ist zwar gar nicht erlaubt aber viele Mitarbeiter schweigen, weil sie Angst um ihren Job haben. Chefs, die erwischt werden, müssen ganz schön blechen: Bis zu 500 000 Euro Strafe sind dann fällig.