Einige Schüler sind schon in den Sommerferien, andere müssen noch ein bisschen warten. Aber auch bei uns in Baden-Württemberg ist es in zwei Tagen endlich soweit. Zusammen mit den Schülern in Bayern starten wir als letztes Bundesland in die Sommerferien. Dass alle Ferien in Deutschland unterschiedlich starten, hat ganz praktische Gründe: Zum einen soll die Verkehrssituation, vor allem auf den Autobahnen, so entspannt wie möglich bleiben. Meist sind schon beim Ferienstart in nur einem Bundesland viele Staumeldungen zu hören. Wie wäre das erst, wenn alle Familien gleichzeitig in den Urlaub aufbrechen würden? Außerdem hat es etwas mit dem Tourismus zu tun. Die unterschiedlichen Ferienstarts sorgen nämlich dafür, dass die Erholungsorte über einen längeren Zeitraum ausgebucht sind und dass genügend Personal da ist.
Das Hamburger Abkommen
Würden alle Arbeitnehmer mit Kindern gleichzeitig in den Urlaub fahren, käme es in den Hotels und Restaurants zu größeren Problemen. Auch für andere Firmen wäre das nicht gut. Die deutsche Wirtschaft, das ist der Kreislauf, in dem Waren hergestellt, verkauft und gekauft werden, würde in dieser Zeit nicht gut funktionieren. Denn viele Angestellte würden zur gleichen Zeit ihren Urlaub einreichen.
In Deutschland gibt es übrigens pro Jahr an 75 Werktagen, inklusive zwölf Samstagen, offiziell schulfrei. Das haben die Kultusminister der Bundesländer schon 1964 auf einer Konferenz beschlossen und in einem Vertrag – dem Hamburger Abkommen – festgelegt. Wann ihre Ferien stattfinden, entscheiden die Länderregierungen selbst. Allerdings sprechen sie die Termine untereinander ab.