Habt ihr schon mal Reis mit Stäbchen gegessen, so wie die Chinesen es machen? Je pappiger und klebriger er ist, desto besser kann man ihn auf die dünnen Stäbchen häufen, ohne dass die Hälfte wieder auf den Teller plumpst. Weil Reis so richtig klebrig sein kann, haben ihn die Chinesen schon vor mehr als 1 500 Jahren als Baustoff verwendet. Sie haben herausgefunden, dass er sich hervorragend als Mörtel eignet – das ist der Stoff, der die Steine zusammenhält. Lange haben sich die Forscher gefragt, warum zum Beispiel die Chinesische Mauer bis heute so gut erhalten ist, während andere Bauwerke aus dieser Zeit längst zerfallen sind.
Reis kann man essen muss man aber nicht
Man hat herausgefunden, dass beim Bau der großen Mauer Kalk mit Reissuppe vermischt wurde. Durch die Mischung bilden sich im Laufe der Zeit Kristalle, die Gebäude bombenfest und erdbebensicher machen können. Die Chinesische Mauer war ursprünglich über 20 000 Kilometer lang. Sie ist das größte Bauwerk der Welt. Die Mauer sollte vor Angriffen und Raubüberfällen schützen. Ohne den klebrigen Reisbrei wäre sie sicher schon komplett zusammengefallen. Allerdings ist die Mauer auch eine ewige Baustelle, denn immer wieder müssen Mauerabschnitte renoviert und restauriert werden.