Musikalisches Brot: Dem Teig in seinem Ofen hat Bäcker Axel Schmitt Musik vorgespielt. | Foto: dpa

Verrückte Idee

Backen mit Musik

Der Bäcker Axel Schmitt wollte herausfinden, ob sein Brot besser schmeckt, wenn es beim Backen Musik hört. Also spielte er den Brot-DJ und legte rockige Songs und klassische Musik auf, während der Brotteig im Backofen in die Höhe stieg. Hinter seiner ungewöhnlichen Idee steckt ein interessanter physikalischer Gedanke. Der Hobby-Schlagzeuger wollte wissen, ob sich die Schallwellen der Musik auf das Brot auswirken.

Rock in der Backstube

Schallwellen entstehen, wenn ein Geräusch gemacht wird. An der Stelle, an der der Schall entsteht, wird die Luft beiseite gedrückt und der Druck breitet sich schnell und unsichtbar aus. Das ist so ähnlich wie die Kreise, die sich bilden, wenn ihr einen Stein ins Wasser werft. Mit zwei riesigen Lautsprecherboxen hat Axel Schmitt den Teig 16 Stunden lang richtig laut bedröhnt. Gleichzeitig hat er einen Teig ganz ohne Beschallung gebacken und einen anderen mit Ultraschallwellen, die für Menschen nicht hörbar sind. Tatsächlich: Das Brot schmeckte nach dem Experiment „noch viel mehr nach Brot“, schwärmte der Bäcker. Das führte er allerdings allein auf die Ultraschallwellen zurück. Experten sind der Meinung, dass die Hefen und Bakterien im Brotteig durch den Schall angeregt werden, mehr Säure und mehr Kohlendioxid zu produzieren – und die machen das Brot aromatischer. Auch wenn der Test gezeigt hat, dass Musik keinen Einfluss auf den Brotgeschmack hat: Die Boxen bleiben vorerst in der Backstube.

Teilen: