“Und, was machst du so am Wochenende?“ Wenn ich diese Frage gestellt bekomme, lautet meine Antwort: „Fußballspielen, was denn sonst?“
Und das seit elf Jahren! Als ich vier Jahre alt war, fing ich an, beim FV Linkenheim Fußball zu spielen. Anfangs waren noch mehr Mädchen dabei, aber seit einigen Jahren spiele ich als einziges Mädchen in einer Jungenmannschaft. Bis heute verstehe ich mich sehr gut mit vielen Jungs aus meinem Team. Doch der FV Linkenheim ist nicht mein einziger Verein. Seit Beginn der Saison 2020/2021 spiele ich zusätzlich als Gastspielerin in einer reinen Mädchenmannschaft beim FV Fortuna Kirchfeld. In beiden Mannschaften macht es mir großen Spaß, allerdings gibt es schon Unterschiede zwischen Jungs und Mädchen. Bei den Jungs wird körperbetonter gespielt und im Training viel Wert auf Ausdauer gelegt, bei den Mädchen hingegen ist die Freude nach einem Sieg größer. Es ist toll zu sehen, wie viele Mädchenmannschaften es jetzt gibt, denn als ich angefangen habe zu spielen, war dies noch nicht vorauszusehen.
Alicia Forst kickt mit Jungs und Mädchen
Mein Heimatverein FV Linkenheim hat zwar immer noch höchste Priorität, aber das Gastspielrecht gibt mir die Möglichkeit, auch in einer Mädchenmannschaft zu spielen. Aufgrund der Schule und anderer Aktivitäten schaffe ich es leider nicht oft bei den Mädchen ins Training. Auch bei Spielen am Wochenende kann ich meistens nicht dabei sein, da sich die mit den Spielen der Jungs überschneiden. Trotzdem ist es schön zu wissen, dass es einen Ort gibt, an dem ich aufgenommen werde, und sich meine Freundinnen freuen, wenn ich mal da bin. Vor meiner Zeit in Kirchfeld habe ich eine Saison als Gastspielerin bei der Mädchenmannschaft des ASV Hagsfeld absolviert. Erst kürzlich bin ich einer alten Teamkollegin von dort begegnet. Seit unserem Wiedersehen vor kurzem stehen wir allerdings wieder in Kontakt miteinander. An diesem Beispiel ist meiner Meinung nach gut zu sehen, wie sehr der Fußball verbindet und dass trotz Konkurrenzkampf der Zusammenhalt eine große Rolle spielt.
Am Fußballspielen liebe ich vor allem das Team-Dasein. Man gewinnt und verliert zusammen. Es entstanden in beiden Teams wertvolle Freundschaften, die ich nicht missen möchte. Viele sagen: „Ja, Fußball der Standard-Sport.“ Aber für mich ist es weitaus mehr. Beim Fußballspielen kann ich den Alltag und den damit verbundenen Schulstress einfach mal für ein paar Stunden hinter mir lassen.