Die Verschmutzung der Meere durch Plastik ist ein weitreichendes, globales Problem. Viele Teile der Ozeane sind aufgrund des Plastiks, welches an den Oberflächen schwimmt, nicht mehr richtig zu erkennen. An mehreren Stellen der Ozeane bilden sich ganze Strudel aus Müll. Laut der Umweltorganisation WWF landen jährlich schätzungsweise 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastikabfall in den Ozeanen.
Dies führt dazu, dass immer mehr Tiere den Abfall fressen, weil sie es mit anderer Nahrung verwechseln. Daraus folgend sterben viele Tiere, es kommt zum Artensterben oder auch wir Menschen nehmen in Form von Mikroplastik das Plastik auf, wenn wir Fisch essen.
KI erkennt Müll auf Satellitenbildern
Mit der Zeit werden immer mehr Lösungen und Projekte zum Einsammeln des Plastikmülls vorgestellt. Wenige konzentrieren sich aber darauf, an welchen Orten und Regionen sich der ganze Müll ansammelt. Wissenschaftler des britischen Plymouth Marine Laboratory haben ein KI-System entwickelt, welches mit Hilfe von Satellitenbildern die umherschwimmenden Kunststoffabfälle lokalisieren kann. Diese Analyse hilft im nächsten Schritt dabei, die betroffenen Stellen punktuell von den Abfällen zu befreien.
Die ersten Studien wurden anhand von hochauflösenden Bildern der Satelliten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) geliefert. Die ersten Einsätze des analysierenden KI-Systems wurden in Kanada, Vietnam, Schottland und in Ghana durchgeführt.
Plastik kann gezielt aus dem Meer geholt werden
Das KI-System ist mit 86-prozentiger Sicherheit in der Lage, den Kunststoff von anderem natürlichem Treibgut zu unterscheiden und Plastikteilchen, die größer als fünf Millimeter sind, zu erkennen. Für dieses Projekt wurde ein sogenannter “Floating Debris Index” entwickelt, eine Software, die dafür zuständig ist, das auf dem Wasser treibende Plastik zu erkennen.
Im nächsten Schritt können dann die besonders betroffenen Orte in Angriff genommen und das Plastik gezielt entfernt werden. In der weiteren Entwicklung der Analysesoftware soll dieses System auch in trüben Küstengebieten oder Flüssen zum Einsatz kommen. Auch sollen Drohnen diesen Vorlauf unterstützen, um die Aufräumarbeiten zu vereinfachen.
Plastik sollte möglichst gar nicht ins Meer gelangen
Durch diese Art der Analyse ist es möglich, das Plastik zu erkennen, bevor es wegen der Zersetzung durch das Sonnenlicht auf den Meeresboden absinkt, was das Einsammeln zusätzlich erschwert. Es lässt sich außerdem besser einschätzen, wie viele Plastikabfälle sich wirklich in den Meeren befinden, was der weiteren Entwicklung zur Bekämpfung der Verschmutzung nur zugutekommen würde.
Noch besser wäre es natürlich, das Plastik würde gar nicht erst im Meer landen. Hier sind dann auch wir als Verbraucher gefragt.
Charlotte Salwerk | Klasse 9b
Gymnasium Hohenbaden