Weil es ihr in Deutschland nicht mehr gefallen hat, ist Gabriella vor rund 20 Jahren auf die kanarische Insel La Palma gezogen. Sie hat dort zuerst in einem Haus gewohnt. Seit fünf Jahren aber lebt sie ganz weit weg in absoluter Einsamkeit – in einer Höhle. Ein Supermarkt, eine Apotheke oder Ärzte sind nicht in der Nähe. Auch gibt es keine Häuser. Die Ureinwohner von La Palma haben einst in Höhlen gelebt. Höhle klingt für uns nach Dunkelheit und Kälte. Bei Gabriella ist das anders. In ihrer Wohnhöhle ist es keineswegs dunkel. Sie ist an zwei Seiten offen, sodass viel Licht in sie fällt. Zudem hat sich die 45-Jährige die Höhle sehr gemütlich eingerichtet. Mit Korbsesseln, kleinen Tischen und vielen Pflanzen. Auch hat Gabriella eine Küchenecke mit allerlei Schränkchen und Utensilien. Strom erzeugt sie mit Hilfe der Sonne, es gibt ein Solarmodul.
Freiheit in der Einsamkeit
Die Höhle liegt in einer tiefen, sehr schwer zugänglichen Schlucht. Also mitten in der Natur und umgeben von hohem Gras und vielen Kakteen. Gabriella lebt dort mit acht Katzen und ihrem Freund Christian. Die beiden lieben die Natur. Einsam fühlen sich die zwei nicht. Manchmal haben sie Gäste, die für ein paar Tage die totale Abgeschiedenheit kennenlernen wollen. Sie haben für Besucher eine Gästehöhle eingerichtet. Gabriella sagt, dass das Leben in der Einsamkeit für sie die absolute Freiheit bedeutet. Sie kann sich kein glücklicheres Leben vorstellen.