In Indien findet im Moment ein riesiges religiöses Fest statt. Millionen Menschen reisen deshalb in das Land. Sie alle gehören einer großen Weltreligion, dem Hinduismus an. Dieser hat seinen Ursprung in Indien und ist außergewöhnlich. Im Hinduismus gibt es nämlich nicht nur einen Gott, sondern mehr als drei Millionen Göttinnen und Götter. Die Anhänger, Hindus genannt, können sich selbst für einen Gott oder eine Göttin entscheiden, an die sie glauben möchten. Bei dem Fest, das Kumbh Mela (Fest des Kruges) heißt, haben alle jedoch ein Ziel: Ein Bad im heiligen Fluss Ganges. Dafür treffen sie sich in der Stadt Allahabad und zwar genau dort, wo die Flüsse Ganges, Yamuna und Saraswati zusammenfließen.
Unsterblichkeitsnektar
Die Hindus glauben, dass sie sich so von ihren Sünden reinwaschen können. Die Kumbh Mela findet nicht jedes Jahr und nicht immer am gleichen Ort statt. Wann gefeiert wird, hängt davon ab, wie Sonne, Mond und Jupiter zueinanderstehen. Wo, welche Stadt als nächstes dran ist. Es gibt nämlich vier Veranstaltungsorte, die nach und nach Kumbh Mela organisieren. Den Grund erzählt eine Legende: Einst verquirlten Götter und Dämonen das im Hinduismus bestehende Milchmeer mit einer Schlange, um die Unsterblichkeit herauszufiltern. Den so entstandenen Nektar trug der Arzt Dhanvantari in einem Krug aus dem Milch-Ozean heraus. Doch die Götter und Dämonen stritten sich, wer den Saft bekommen sollte. Dabei fielen vier Tropfen des Unsterblichkeitsnektars auf die Erde. An diesen Stellen stehen heute die vier Städte, die die Kumbh Mela austragen.