55 Kilometer über das Meer
DIE LÄNGSTE MEERESBRÜCKE DER WELT: Die Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke ist 55 Kilometer lang. | Foto: dpa

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55 Kilometer über das Meer

Bis vor kurzem brauchte man mit dem Auto vom Flughafen des Inselstaates Hongkong bis zum chinesischen Festland rund vier Stunden. Jetzt ist die Strecke in 45 Minuten zu schaffen: über die längste Seebrücke der Welt. Sie ist 55 Kilometer lang und fast ein Weltwunder. Unvorstellbar viele Pfeiler mussten dafür im Meer verankert werden. Rund 15 Milliarden Euro hat die Superbrücke gekostet. Die Chinesen versprechen sich von ihr vor allem einen kostengünstigeren Handel von Wirtschaftsgütern. Die gigantische Brücke soll sogar Erdbeben und Supertaifunen standhalten. Ein 6,7 Kilometer langer Tunnel ist Teil der Brücke und verläuft unter Wasser. Architektionisch ist die Brücke ein absolutes Meisterwerk. Allerdings ist die Brücke nicht für jeden einfach so befahrbar. Normalbürger brauchen eine Sondergenehmigung und müssen teilweise sogar vorher schon einen Parkplatz in den Städten reservieren, die sie besuchen wollen.

Wer braucht die Brücke?

Ansonsten fahren nur spezielle Busse über die nagelneue Brücke. Viele halten die Brücke sogar für überflüssig. Hongkong sei jetzt schon mit dem Auto, Zug oder per Schiff gut zu erreichen. Sie fragen: „Wozu noch diese teure Brücke?“ Vom großen Eingriff in die Natur ganz zu schweigen. Durch den Bau wurde ein Großteil der seltenen weißen Delfine aus ihrem Lebensraum verdrängt. Mindestens 19 Menschen starben während der Bauarbeiten. Die Kosten schnellten in die Höhe. Vor allem die Hongkonger sind der Meinung, dass man das Geld besser in die schlechte Wohnungssituation hätte stecken sollen. Weil Wohnungen knapp werden, sind die Mietpreise nämlich extrem hoch.

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