Wo sie auftauchten, versetzten sie die Menschen vor 1 000 Jahren in Angst und Schrecken: die Wikinger. Sie kamen aus Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen und schlossen sich zusammen, um in Europa große Beute zu machen, sich niederzulassen und möglichst schnell reich zu werden. Viele waren arme Bauern und Handwerker, die davon gehört hatten, dass es zum Beispiel in England, Frankreich oder Irland viele Reichtümer gibt, die schlecht bewacht sind und die man deshalb leicht mitgehen lassen kann.
Krieger und Händler
Noch heute sind die Nordmänner, wie man sie auch nannte, für ihre beeindruckenden Schiffe berühmt, mit denen sie sich auf Beutefahrt begaben und die sie sogar bis nach Nordamerika brachten. Rund 250 Jahre lang versetzten die Wikiniger ganz Europa in Angst und Schrecken. Sogar Frauen waren unter den Kämpfern. Man spricht auch vom „Wikinger-Schreck“. Die Wikinger waren aber nicht nur in kriegerischer Absicht unterwegs. Viele von ihnen waren Händler, die einfach nur Geschäfte machen wollten. Getauscht wurden Honig, Gewürze, Edelsteine, Felle, Waffen oder Rüstungen. In Schleswig-Holstein, im Norden Deutschlands, gibt es zwei Stätten aus der Wikingerzeit, die jetzt von der Unesco auf die Weltkulturerbe-Liste gesetzt wurden. Dort sind hauptsächlich Bauwerke aufgeführt, die besonderen Wert haben und damit auch besonders geschützt werden müssen: die Wikingersiedlung Haithabu, ein wichtiger Handelsplatz im Mittelalter sowie die Festungsanlage Danewerk. Während der gesamten Wikingerzeit war Haithabu einer der größten und bedeutendsten Handelsplätze. Beide Bauwerke sind erstaunlich gut erhalten und erzählen viel über die Geschichte des Handels vom 8. bis zum 11. Jahrhundert.