BeNNi-Wegwerfen-ist-billiger-als-Spenden
IN DIESEN PAKETEN STECKT WARE, die noch völlig in Ordnung ist. Trotzdem landet sie oft auf dem Müll, wenn Online-Käufer sie zurückschicken. | Foto: dpa

Nachrichten für Kinder

Wegwerfen ist billiger als Spenden

Viele Waren, die online bestellt und dann zurückgeschickt werden, landen auf dem Müll. Im vergangenen Jahr gingen 490 Millionen Artikel in 280 Millionen Paketen zurück. Experten schätzen, dass davon etwa 20 Millionen Artikel entsorgt wurden. Einige waren defekt, andere nicht mehr ganz so schön. Der Großteil war aber völlig in Ordnung. Für die Unternehmen ist es billiger, die Sachen einfach wegzuwerfen, anstatt sie auszupacken, einzulagern und wieder neu anzubieten. Dafür bräuchten sie nämlich mehr Personal und Platz. Und beides kostet Geld. Um die Unternehmen trotzdem zum erneuten Verkauf zu verpflichten, gibt es jetzt neue Regeln. Die Händler müssen aufschreiben, was sie mit der Ware gemacht haben. Wegwerfen ist nur noch in Ausnahmefällen erlaubt. Zum Beispiel wenn das Produkt die Gesundheit gefährdet.

Mehrwertsteuer wird angerechnet

Doch warum spenden die Unternehmen die Waren nicht? Ein Beispiel: Eine Firma hat auf Shampoo-Flaschen im Wert von 160.000 Euro falsche Etiketten geklebt. Verschenkt sie diese, muss sie 19 Prozent Umsatzsteuer, also 30.400 Euro an das Finanzamt bezahlen. Dafür erhält sie eine Spendenquittung über 190.400 Euro. Beim Finanzamt kann die Firma aber nur die Umsatzsteuer absetzen, nicht den Warenwert. Hat sie einen Steuersatz von 30 Prozent, kann sie also 30 Prozent von 30.400 Euro angeben. Sie bekommt 9.120 Euro Steuern zurück. Die Spende kostet die Firma also 21.280 Euro. Wirft sie das Shampoo weg, fallen lediglich rund 3.000 Euro Kosten an. Was machen die meisten Firmen? Sie werfen die Ware weg.

Teilen: