Singt eine Nachtigall heute anders als früher? Klangforscher interessiert die Veränderung des Gesangs der Vögel. | Foto: dpa

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Klangforscher sammelt Töne

Man kann ja so einiges sammeln: Fußballsticker, Postkarten, Quietsche-Entchen oder Eierbecher. Es gibt auch Leute, die sammeln alte Stühle oder Taschenuhren. Einer sehr ungewöhnlichen Sammelleidenschaft geht Bryan Pijanowski nach. Der Amerikaner sammelt etwas, das man nicht ins Regal stellen kann: Er sammelt Geräusche.

Weil er für seine Geräusche auf der ganzen Welt unterwegs ist, nennt man ihn auch den „Weltlauscher“. Ihn interessiert zum Beispiel, ob ein Gewittergrollen in Europa anders klingt als in Afrika. Oder wie es sich anhört, wenn sich ein Grashalm im Wind bewegt.

48.000 Geräusche pro Sekunde

Alles, was sich bewegt, erzeugt ein Geräusch. Dieser Gedanke treibt Bryan Pijanowski an. Wochenlang streift der „Klangforscher“ durch Wälder, Wüsten und Gebirge. Nur, um zu warten, bis sich ein Gewitter einstellt oder das Knacken einer Knospe zu hören ist. Der Wissenschaftler verwendet für seine Aufzeichnungen ganz spezielle Geräte. Diese können bis zu 48.000 Geräusche pro Sekunde aufnehmen. Vier Millionen Geräusche hat der Weltlauscher bereits gesammelt.

Warum macht er das? Er will die Menschen dazu bringen, wieder besser hinzuhören und die Geräusche in der Natur wahrzunehmen. Außerdem kann man durch die Aufzeichnungen neue Erkenntnisse über die Natur zu gewinnen.

Wir kennen das morgendliche Zwitschern von Vögeln. Wenn sich ihr Gesang im Laufe der Zeit verändert, dann hat das eine Ursache. Solche Veränderungen in der Natur festzustellen, ist einer der Gründe, warum der Geräuschesammler den ganzen Aufwand betreibt.

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