Hinter diesem Tor in Dachau wurden von 1933 bis 1945 Menschen gequält. Am 29. April 1945 sind sie befreit worden. | Foto: dpa

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Ein Tag, der neues Leben schenkte

„Der Tag ist vorbei, dieser 29. April 1945. Ich will ihn mein Leben lang feiern als meinen zweiten Geburtstag, als den Tag, der mir neu das Leben schenkte.“ Diesen Satz sagte Edgar Kupfer-Koberwitz heute vor 75 Jahren, als er das Konzentrationslager Dachau verließ. Amerikanische Soldaten hatten die dortigen Gefangenen befreit.


Auch Edgar Kupfer-Koberwitz, der 1991 starb, lebte fünf Jahre in Dachau und schrieb in dieser Zeit die „Dachauer Tagebücher“. Dachau war das erste Konzentrationslager, es entstand im Frühjahr 1933. Hier wurden alle Gegner von Adolf Hitler – so hieß der Diktator, der damals in Deutschland regierte – und des Nationalsozialismus untergebracht und gequält. Sie mussten für die Wirtschafts- und Rüstungsfirmen hart arbeiten und bekamen kaum zu essen.

Gedenkstätte Dachau

Die Menschen wurden misshandelt. Und wegen der schlechten hygienischen Zustände gab es schlimme Krankheiten. Nach Dachau wurden viele weitere Konzentrations- und Arbeitslager gebaut. In manchen wurden die Menschen in Gruppen ermordet. Rund 7,2 Millionen Gefangene waren in den Lagern, von denen nur 500.000 überlebt haben.


Im Lager Dachau herrschten bei der Befreiung schlimme Zustände. Die Baracken waren hoffnungslos überfüllt, denn die Machthaber hatten Tausende Menschen aus Lagern im Osten in den Westen transportiert. Sie mussten dabei weite Wege gehen, konnten sie das nicht, wurden sie erschossen. Andere quälten sich weiter, brachen aber aus Schwäche und Unterernährung zusammen und starben. 67.000 Gefangene befreiten die Amerikaner in Dachau. Heute ist es eine Gedenkstätte, die man besuchen kann.